Eine Welt gleicht der anderen.
Jahunderte kamen und gingen.
Neue Errungenschaften, neue Gewänder
Das Design verändert,
die Landkarte erweitert.

Die gleichen Kämpfe.
Dieselben Ängste und Zweifel.
Liebe, sie ist immer präsent,
wie der Hass und die Gier.
Leid, so viel Leid.

Musik und Tanz.
Ihre Hand in Seiner.
Dieses Gefühl, es überlebte Jahunderte,
ja sogar Welten.

Es wird alles überleben
und es ist alles wofür er lebt.
Ihr Duft, noch so stark,
neben diesem Gestank.

Dieser Dürre und Trostlosigkeit.
Sein Fluch, hier zu verweilen,
während alles um ihn herum langsam stirbt.

Die goldene Zeit der Menschen lange vorbei.
Herrscher? Über diesen Planeten?
Wie konnten sie alle nur so dumm sein?
Doch er gehörte einst zu Ihnen.

Lange bevor alles zerfiel.
In einer Zeit wo Wissenschaft neue Welten schuf.
Wo Neugier ihn bis ans Ende des Universums trieb,
fernab jeder Gesellschaft.

Fern von Ihr, da sah er Moleküle tanzen.
Und es erfüllte ihn mit solcher Wucht,
so viel Schönheit,
doch hielt sie nur kurz an.
Die Moleküle tanzten weiter,
aber in ihm herrschte die Leere.

Ihre letzten Worte ,ihre Tränen,
ihr Flehen zu bleiben,
alles woran er denken konnte war sie.
Ihre Lippen auf seinen.
War das die Antwort auf alles was er suchte?


All die Zeit rannte er dem Neuen,
den Mysterien hinterher.
Sie war immer an seiner Seite.
Unterstützte ihn bei seinen Forschungen,
fing ihn bei jedem missglückten Versuch wieder auf.

Ihr Tanz, voller Feuer.
Sie selbst ein Mysterium,
welches er nie zu lösen wusste.
Sie machte seine Welt lebenswert.

Doch da war immer diese Suche nach mehr,
dieses Verlangen,
Raum und Zeit zu überschreiten.
Vergangenes ändern mit dem Wissen der Zukunft.

Und so baute er Sie.
Jahre der Forschung steckten in Ihr.
Er benannte sie nach ihr „Stella“ die mit den Sternen tanzt.
Sie war gerührt, auch wenn sie ihn nicht gehen lassen wollte

Er hätte auf ihr Flehen hören sollen,
ihr Instinkt hatte ihn schließlich nie betrogen.
Diese Sehnsucht nach der Ferne, die große Reise,
die vor ihm noch niemand angetreten war.
Es war schlichtweg überwältigend.

Er betrat Sie an diesem Mittwochmorgen,
im Jahr 1776.
Er stellte Sie ein, nur ein paar Jahre weiter,
ein Sprung ins nächste Jahrhundert.

Er sagte Ihr er käme bald zurück,
nur ein kurzer Blick in die Zukunft.
Ja, so ein Augenblick,
er verändert alles, das weiß er jetzt.
Denn Zeit nimmt keine Rücksicht.

Zeit lässt sich nicht austricksen.
Sie war seine unüberwindbare Geliebte,
und nun saß er fest.
Ohne zu altern,
ohne einen Weg zurück.
Gefangen in einer ihm so fremden Welt.

Alles was er liebte war vor langer Zeit zu Staub zerfallen,
und jetzt befand er sich in einer Welt voll Staub.
Einer Welt voller Gewalt, Armut und Dreck.
Die Natur als Ressource komplett ausgenutzt.
Industrie über alles, bessere Technologie und medizinische Versorgung.

Welche Ironie,
die Jahre gingen ins Land.
Die Zeit sein ewiger Wächter.
Viele versuchten es nach ihm,
dieses Verlangen, es erfasste sie,
wie ihn damals.
Alles zu überschreiten,
zu verändern und zu kontrollieren.

Sie forschten über Jahunderte,
doch kamen sie nicht weiter.
Trotz ihrer Technologie
die sie sogar ins All fliegen ließ.
Die Zeit beherrschten Sie nicht.

Nach einigen Jahren sah er sie sterben,
in diesem Krieg, dem Krieg der Waffen,
futuristisch und so stark.
Sie zerstörten fast alles,
nur er konnte nicht gehen.

Die Zeit hatte anderes mit ihm vor.
Nach Jahren der Isolation,
nur mit seinen Gedanken und Erinnerungen.
Voller Sehnsucht nach einer Zeit, nach einem Leben,
was längst vorbei war.

Da tat sich etwas auf diesem Planeten.
Dieses trockene stück Erde fing an zu erblühen.
Neues Leben wuchs, völlig unberührt.

Etwas Neues wurde geboren,
in längst verdorbener Erde.
Etwas wo selbst die Zeit nicht mit gerechnet hätte,
ein Neuanfang.
Er spürte es in jeder Faser seines Körpers.
Alles veränderte sich.


© 2012


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