Neuesten Geheimforschungen zufolge kommen fast alle Religionen aus Absurdistan. Dort entstehen auch heute praktisch täglich noch neue, überflüssigerweise dazu. Die letzte von der man etwas in Erfahrung bringen konnte ist die vom Heiligen Fratz Knobelstein, einer eigentlich verspätet auftretenden Form von Naturreligion, in deren Ritualen man praktisch alles erfragen kann was man tun soll – und zwar nach dem Zufallsprinzip.
Ihre Anhänger entscheiden nichts mehr selbst, sondern lassen Gott, den Heiligen Fratz entscheiden. Manche von ihnen springen aus großen Höhen mit selbstgebastelten Flugapparaten, um zu erfahren, wann sie heiraten dürfen oder sollen. Wenn sie dabei ums Leben kommen dürfen sie nicht, wenn ja, dann werden sie getauft und wieder entscheidet der Zufall über die Art der Taufe. Ob es zum Beispiel eine Wasser- oder eine Feuertaufe werden soll.
Die alten Religionen sind uns ja bekannt: die allermeisten Anhänger haben die Bücker! Die Religion der Bücker ist seit einigen Jahrzehnten sogar Staatsreligion in den meisten Welthemisphären. Dabei ist es ganz wichtig, sich ekstatisch oder demütig nach vorne auf den Boden zu werfen und dabei das Gesäß möglichst hoch in die Luft zu strecken. Lange Menschen haben es dabei leichter als kurze.
Andere, die man vorläufig noch vereinzelt am Leben lässt, wenn sie etwas außerhalb der Städte in entlegenen Waldgebieten wohnen, haben unverschämterweise eine hölzerne Vorrichtung an der Wand hängen, die möglichst voller Blut zu sein hat, damit man weiß, daß damit jemand hingerichtet worden ist. Aber eigentlich ist das ja zum Glück verboten.
Wieder andere verstehen sich als Weltmeister im Sitzen. Die Gewohnheit des langen Sitzens, des Sitzenbleibens sozusagen, wird vor allem noch in Hochgebirgsregionen der Erde gepflegt, die für das Ordnungspersonal nicht so leicht zugänglich sind. All diese Leute aufzuspüren und hinzurichten, wie auch die in den entlegenen Waldgebieten würde einen zu hohen Aufwand an Glaubenspolizeiarbeit erfordern. Deshalb lässt man das auch lieber bleiben.
Die einzige Religion, die nicht aus Absurdistan kommt ist die vom Löffel. Sie entstand in Essobotamien und zwar, Schätzungen zufolge, bereits im 13millionsten Jahr vor Knallpeng, dessen Erscheinen auf die Zeit um 600 herum datiert wird. Knallpeng ist, wie mittlerweile wohl alle wissen, der Prophet der Bücker, deren Anzahl auf vermutlich 12 Milliarden Hungernde angewachsen ist.
Die Gläubigen der Religion des Löffels, so sagen die Löffler, umfasst dagegen die ganze Menschheit, ohne deren Wissen. Jeder, so wird behauptet, trage einen einfachen Löffel um den Hals, den er, nach Absolvierung seiner Aufgaben auf Erden, abzugeben hat. Die Löffel kommen dann in eine große Sammelstelle, wo sie insgesamt eingeschmolzen werden um daraus neue Löffel zu formen, zu schmieden oder dergleichen.
Nähere Angaben seien in diesem Zusammenhang überflüssig, sagt man, denn gläubige Löffler verstehen sowohl den großen Löffel, wie auch die kleinen Glaubenssymbole von selbst, und sowieso nur als imaginär. Man bekommt sie automatisch einfach bei der Geburt „ausgehändigt“ und man gibt sie automatisch beim Tod, auch wieder ab. Selbstverständlich darf dieser Vorgang unter gar keinen Umständen bekannt werden, weil das einen Aufschrei derer herausfordern würde, die einer ganz anderen Glaubensrichtung anzugehören glauben.
Kommentar:die Löffelstellung bleibt beliebt
sonst geht zu viel gar unverstellt schief
und mancher Guru in Indien hebt den Arm
sein Lebtag lang, bis dieser abstirbt,
die Finger lahm, getrocknet im Sonnenlicht
da Nägel die Handfläche durchwachsen
zum Zeichen auserwählter Gaben rascheln
denn jeder sieht nur endlich ein:
sie hält ganz keck den Heiligenschein.
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
wenn
alles schief geht
Du wirst nass
weil der Wind weht
Umgeschnappt
der schöne Schirm
Haar steht hoch
Gar nix klappt
Doch du hast noch
DEN Termin
Jetzt schnell
nach [ ... ]
Die Zeit ist ein Lied weiter!
Wenn jeder Tag ein Tanz ist!
Die Liebe ist ein Wort weiter.
Wenn jede Uhr ein Spiel ist.
Die Stille ist eine Blick weiter.
Wenn jede Reise ein Traum ist!
Die [ ... ]
So n Muttertag ist grätzige Plage,
weil ich den quälend hinterfrage,
wie sinnvoll der Gedenktag sei,
ob er nicht nur Geschenktag sei,
den pfiffige Leute erfunden haben,
damit der [ ... ]
Sommerregen,
Tropfen, so weich wie Tränen
fallen auf ihr Gesicht,
Gitarrenklänge in der Ferne
streicheln ihr Gemüt,
Erinnerungen,
wie Splitter in ihrem Herzen,
ihre Seele in einem [ ... ]