Produktvielfalt zu viel – Ampelhersteller meldet Konkurs an

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SA-TIERE. Galten die homosexuellen Amplemännchen und Ampelmännchinnen während des Lifeballs und des ESC noch als lustiger Gag, wurde daraus, vor allem wegen der vielen Nachahmer, die oft mit eigenen Ideen beeindrucken wollten, für den Ampelhersteller GIFAS aus Euphorie wegen der vielen Aufträge nun ein Boomerang, denn die Firma ging Pleite – Grund: die hohe Produktvielfalt.

Zu sehr auf Automatisierung gesetzt

„Wir waren es gewohnt, Ampeln mit grünen, gelben und roten Lichtern zu versehen, und hatten für die abgebildeten Männchen jahrelang gut erprobte Schablonen. Wir brauchten uns auf keine wirkliche Innovation oder eine Marktveränderung vorzubereiten, daher haben wir viel auf Automatisierung und Entlassungen gesetzt“, so der Chef von GIFAS, Hans-Jochen Kücher.

Marktveränderung durch mehr Toleranz

Eine Marktveränderung setzte allerdings durch einen Werbegag der Stadt Wien ein. Dort hatte man im Zuge des Lifeballs und des Eurovision Song Contest für Toleranz stehen wollen. Um diese zu demonstrieren, wurden die herkömmlichen Ampelmännchen durch homosexuelle Paare ersetzt. „Am Anfang waren wir regelrecht euphorisch. Wir haben eine eigene Kreativabteilung installiert, welche sehr schnell mit neuen Ideen kam, die wir sofort und ohne Bedenken in unser Produktsortiment aufgenommen“, so Kücher.

Es gab Schwule, Lesben, Transen, Unentschlossene, nicht Zuordenbare, Hutträger oder Rockträger (auch Schottenrock) – und das alles auch für Ethnien aus Schwarzafrika und Nordamerika. Sogar Tier waren dabei – von normalen Hunden und Katzen bis zu Fischen und Delphinen. Allerdings konnte die automatisierte Produktion die versprochene Vielfalt nicht liefern. Aufträge mussten storniert werden, Kunden wurden sauer und so kam es nun zur Insolvenz.

„Oben Rot/Blau, unten Grün/Schwarz“

„Das ist alles die Schuld der Medien und der Politiker. Sie haben um etwas so einfaches wie Ampelmännchen einen solchen Hype gemacht, dass wir auf diese Lüge hereingefallen sind. Was kommt denn als nächstes? Kommen nun verschiedenfarbige Einzelleuchten – ganz oben Rot/Blau, ganz unten Grün/Schwarz und in der Mitte gibt es dann keine Alternativfarben mehr?“, erbost sich Kücher. Bis vor kurzem wäre die Mischung aus Rot/Blau überhaupt nicht vorstellbar gewesen, aber man wüsste laut Kücher nie, was den Leuten alles ein- und gefällt.


© Stefan Köstlinger


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Das Farbenspiel bei Ampeln kann an die Substanz gehen.

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