Heimat. Ein einfaches Wort und doch verbinden wir mit ihm so unendlich viel. Liebe, Geborgenheit, Freude und auch oft negatives. Doch egal was geschieht, so ist die Heimat etwas zu dem wir gerne zurückkehren.
Objektiv betrachtet ist, dass was wir als Heimat bezeichnen nur ein Gebiet, ein Ort oder ein Haus. Ein Raum der, für die meisten von uns, mit positiven Erinnerungen verbunden ist. Nur diese positiven Erinnerungen lassen in uns ein Heimatgefühl entstehen.
Die traditionelle Verbindung, dass die Heimat immer der Ort der Kindheit ist, kann oft Mals als falsch bewertet werden. Es gibt immer mehr zerrüttete Familien, negative Erinnerungen.
Aber generell stellt sich doch die Frage, welchen Stellenwert die Heimat überhaupt noch hat. Wir leben in einer immer schneller werdenden Zeit. Alles scheint an uns vorbei zu ziehen und jeder kann an jeden Ort, an dem er sein möchte. Raum hat für uns keine Bedeutung mehr und mit ihm auch die Zeit. Heute hier, morgen da. Die ganze Welt ist miteinander verknüpft.
Fast scheint es als wäre die Heimat nur ein Punkt, der in einem langen Text entschwindet. Dennoch ist es nicht ein Punkt, der einem Text die Logik bringt? Ist denn Heimat nicht auch für uns ein Fixpunkt? Ein Ort an den wir zurückkehren können?
Kann und sollte nicht die Heimat ein Quell der Ruhe sein? Ein Rückzugsort, der uns aus diesem Wirrwar herausholt?
Zusätzlich muss natürlich gesagt werden, dass es prekär wäre bei Heimat immer nur von einem Ort zu sprechen. Immer schon galt auch die Regel, dass zur Heimat auch Personen gehören, aber verhält es sich mit ihnen, genauso wie mit Orten? Wir sind heute in sozialen Netzwerken unterwegs und immer erreichbar. Brauchen wir dann eine Heimat überhaupt?
Doch was machen wir ohne einen Rückzugsort?
Nur noch in einem immer schneller werdenden Strom, aus vielen anderen, mit schwimmen.


© von S.H.


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Kommentare zu "Heimat in der Heimatlosigkeit - eine kurze Überlegung"

Re: Heimat in der Heimatlosigkeit - eine kurze Überlegung

Autor: agnes29   Datum: 15.08.2016 9:54 Uhr

Kommentar: Schöne Zeilen, danke!
LG Agnes

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