Hallo Lukas

Ich sitze hier, weil ich nicht schlafen kann. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf und ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich weiß nur, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe schon das ein oder andere mal versucht mit Dir zu reden. Ich habe dabei immer sehr aufgepasst wie ich was sage oder auch frage um nicht angegriffen zu werden. Es ist nicht immer leicht. Ich denke wir können auch vernünftig miteinander reden, ohne uns zu …, ich weiß nicht was für ein Wort man dafür verwenden kann. Aber Du weißt was ich meine. Auch wenn du jetzt 18 Jahre alt bist möchte ich schon noch ein wenig an Deinem Leben teilhaben. Ich freue mich für Dich, das dass mit der Wohnung so hingehauen hat und hoffe das es Dich einen Schritt weiter bringt. Das mit dem Führerschein wirst Du auch hinbekommen, Und wenn Dir die Schule Spaß macht, was ich nicht so richtig einschätzen kann um so besser. Würde mich freuen immer mal was darüber zu erfahren.
Nun sitze ich hier und fange wieder an zu heulen, weil es eben nicht so leicht ist. Dies soll jetzt kein Vorwurf sein. So bist Du halt, und je älter Du wird um so schwerer glaube ich wird es auch für mich. Ich werde ja auch älter. Ich versuche Dich zu verstehen.
Wenn Du mich mal verletzt oder mir auf die Nerven gehst ist das nicht schön, aber auch nicht so schlimm, wie wenn Du das mit jemanden anderen tust. Ich bin Deine Mutter und werde damit irgendwie klar kommen, andere vielleicht nicht unbedingt. Ich habe Dir das auch schon ab und an gesagt. Auch Du wirst Deinen Weg finden und Du darfst auch ganz viel nur an Dich und Dein Wohl denken, vergesse aber nicht die, die es gut mit Dir meinen und für Dich da sind, wenn Du es nicht mit Ihnen verscherzt. Damit sind nicht nur Deine Eltern gemeint.

Leg bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Ich hoffe, wir werden uns weiterhin zusammenraufen, vielleicht in Zukunft etwas entspannter. Ich weiß nicht ob das überhaupt geht. Ich hoffe es einfach.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Deine Ma

17.11.2013 23:58 Uhr


© Die Socke


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Der Brief von meiner Mutter"

Dies ist ein Brief von meiner Mutter den sie damals geschrieben hatte und eines Tages auf meinem Bett lag. Sie hatte ihn mit Hand auf ein liniertes Papier geschrieben. Es ist alles wortwörtlich übernommen, nur den Namen habe ich geändert. Dieser Brief ist einer von fünf Briefen die sich von Damals bis Heute angesammelt haben und insgesamt eine tolle Geschichte erzählen.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der Brief von meiner Mutter"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Der Brief von meiner Mutter"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.