Mein einsamer See

Mein einsamer See


Es ist ein stiller, einsamer See, weit entfernt von der hektischen Welt. Es ist für mich ein Ruhepol in Schönheit und Glanz.
Das Kleinod liegt in einer Senke, umgeben von Erlen, Weiden und Birken. Die Felder und Wiesen bilden einen farbigen Ring um ihn.
Im Südwesten des Gewässers ist eine weite Fläche mit weiß blühenden Seerosen. Ein breiter Schilfgürtel befindet sich im Osten des Sees.
Aus dem Schilf erschallt früh morgens der Chor mehrer Teichrohrsänger. Ihr Gesang mit den harten und rauen Tönen erklingt trotz allem wohltuend.
Auf einigen ins Wasser gestürzten Weiden tummeln sich Stockenten. Einige Enten betreiben andächtig Gefiederpflege, andere stehen schlafend auf einem Bein.
Zur warmen Mittagszeit fliegt in großer Eile eine Libelle über den See. Sie fliegt geschwind über das Gewässer um plötzlich, in der Luft stehend zu verharren und danach ihren Flug fortzusetzen.
Im warmen Uferbereich, an der Wasseroberfläche, spielen untereinander Ukeleis.
Die schönste Zeit am See ist der frühe Morgen und der Abend, vor der einsetzenden Dämmerung.
Am frühen Morgen liegt eine dichte Nebelwand über dem See, und man hört die verschiedensten Laute, sowie ein Plätschern im Schilf.
Die bestehende Kühle am See schärft meine Sinne. Die Natur hält ihre Morgenandacht.
Am Abend, bei der untergehenden Sonne, spiegeln sich die alten Bäume in ihm.
Ihr Spiegelbild verändert sich, wenn der Sommerwind über den See streicht. Selbst ein Stück vom weiten Himmel liegt auf der Wasseroberfläche. Man sieht das Himmelsblau und die gigantischen Wolken.
Am späten Abend, wenn die Sonne fast untergegangen ist, liegt kurzzeitig ein goldener Reif auf den Wipfeln der Bäume.
Ich verrate niemandem die Lage des Sees. Dieser ist nämlich ein Stück von mir selber.

© Jürgen

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