Gestern stiess ein Finger beim Nasenbohren auf eine Kruste, die er unbedingt als Beute mitnehmen wollte, schliesslich ist ein Finger, der nicht ab und zu etwas unerkannt mitnimmt, kein richtiger Finger. Daher kommt das Sprichwort: Das ist aber ein schlimmer Finger. Kaum hatte der Finger die Schleimkruste aus der Nase gezogen, zeigte er sie allen vorbeigehenden Augen. Aber die Augen wandten sich ab. Unbeeindruckt ging er nach Hause und legte die Schleimkruste auf ein Gestell. Dann schrieb er ein Schildchen mit der Aufschrift: Mittwoch, 12. Dezember, 15 Uhr, kalter und trockener Wintertag, Länge: 4 cm.
Morgen wird sich der Finger wieder in die Nase bohren. Sie ist seit drei Wochen völlig verstopft. Viele Augen werden an der Vernissage zur ersten Ausstellung des Fingers zugegen sein.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]