Der letzte Weg von Evy-Gloria hinauf auf der Treppe in den Himmel!

Eine traurige aber auch himmlische Geschichte die zu Herzen geht.



© November‘ 2013 by: Franz Andreas Jüttner

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Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!


Es begab sich, dass ich nach langer Zeit einmal wieder in die Kirche in meinem Ort da wo ich wohne ging um ein paar Filmaufnahmen für eine Dokumentation zu machen, und um natürlich mir auch mal wieder eine gehörige Portion geistige Inspiration zu holen die mir doch etwas fehlte.
Gesagt getan, ich brauchte geschlagene zwei Stunden um alles im Kasten zu haben wie man so schön sagt, ja und als ich schon aufbrechen wollte um Zuhause das Bildmaterial zu bearbeiten da staunte ich nicht schlecht, da sah ich auf der Treppe der Empore eine Engelsfrau stehen die mich anlächelte und zu mir etwas sagte, nur ich konnte ihre Stimme leider nicht hören, was ich ihr auch durch Gesten zu verstehen gab.
Sie schien mich verstanden zu haben, denn plötzlich hörte ich ihre Stimme in meinem Kopf, es war eine Stimme voller Liebe und Weichheit, einfach wunderschön, ja und sie gab mir zu verstehen, dass sie die Erzengelin Michaela sei, die Botin des allgegenwärtigen Gottes im Universum.
Ich rief ihr zu, hallo verehrte Erzengelin Michaela, was gibt mir die Ehre dich erblicken und im Geiste hören zu dürfen, und sie antwortete mir, nun mein lieber Erdenbürger, ich habe eine Aufgabe für dich, denn wir haben dich dazu erkoren einem sehr kranken Mädchen den Weg in die andere Welt zu erleichtern, und wir sind uns absolut sicher, du wirst diese von uns aufgetragene Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllen!
Nun liebe Engelsfrau rief ich ihr zu, und wo finde ich dieses Mädchen denn?
Ja und sie sagte zu mir, nun gehe nur deines Weges und sie wird dir in nächster Zeit begegnen und dich über ihr ganzes Gesicht anlächeln, denn sie kennt dich schon lange vom sehen und findet dich irgendwie sympathisch.
So ging ich nun meines Weges und begegnete jedem Mädel mit besonderer Freundlichkeit, denn ich wusste ja nicht welche es denn nun sein sollte.
An einem Samstag musste ich noch dringend in den Supermarkt um mir für das Wochenende noch ein paar Leckereien zu besorgen, ja und da trinke ich dann auch immer gleich eine Tasse leckeren Kaffee, und als ich da so stand mit meiner Tasse heißem Kaffee, sah ich ein Mädel mit einer prall gefüllten Einkaufstüte die ihr aus der Hand fiel und der ganze Inhalt über den Boden kullerte, auch in meine Richtung.
Ich ein Kavalier alter Schule begann natürlich sofort den Einkauf dieses Mädels einzusammeln, ja und plötzlich knieten wir uns gegenüber und blickten uns ganz tief in die Augen, ja und ich wusste, sie ist es, das Mädchen was mir die Erzengelin Michaela angekündigt hatte.
Ich stellte mich ihr vor und sie meinte lächelnd, ich bin die „Evy-Gloria“ und wohne in deiner Nähe, ja und sie meinte noch, ich kenne dich vom sehen und du bist ein sehr netter Mann hat man mir gesagt.
Nachdem ich ihre Einkaufsachen wieder in ihrer Tüte verstaut hatte lud ich sie zu einer leckeren Trinkschokolade ein und dazu gab es dann noch ein Stück leckeren Früchtekuchen den sie sich ausgesucht hatte, dabei erfuhr ich dass sie vierzehn Jahre alt sei und aufs Gymnasium geht, ja und dass sie gerne Musik komponiert und ihre Melodien selber mit Texten versehe, tja und außerdem male sie noch Aquarelle in denen es meistens um Welten ging die sie sich selber ausdachte.
Nach diesem sehr ausführlichen Schwätzchen mit ihr lud ich ihre Einkaufstüte in den Korb meines Fahrrads um uns dann auf den Weg zu unserem Zuhause zu machen, und dabei lernten wir uns so richtig näher kennen.
Ich brachte sie bis an ihre Haustür und sagte zu ihr, liebe Evy-Gloria, ich würde mich sehr freuen wenn wir uns bald wieder sehen könnten um unser Gespräch zu vertiefen, denn ich hatte ihr erzählt was ich so an Künstlerischem tat, und sie meine mit einem strahlendem Lächeln, aber gerne mein lieber Freund, immer wann du es möchtest, und so verabredeten wir uns für den Sonntagnachmittag.
Voller Ungeduld konnte ich diesen Sonntagnachmittag erwarten, denn mir gingen so viele Dinge durch meinen Kopf den ich diese kleine Lady fragen wollte, ja und ihr würde es wohl auch nicht anders ergehen, so hatte ich das Gefühl in mir.
Am Sonntagnachmittag um 14 Uhr stand ich wie verabredet vor ihrer Haustür und wartete hoffnungsvoll auf Evy-Gloria, aber sie ließ sich nicht blicken, so dann ich an der Wohnungstür klingelte und sich die Tür öffnete und eine etwas ältere Dame vor mir stand, mit Tränen in den Augen, und mich fragte, was wünschen sie?
Ich erklärte ihr dass ich mit Evy-Gloria verabredet sei um mit ihr ins Cafe zu gehen, aber die ältere Dame sagte mir dass draus wohl nichts werden würde, denn sie sei heute in der Frühe ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Es stellte sich heraus es war ihre Oma, ja und sie sagte mir dass ihre Enkelin von mir bei ihr geschwärmt hätte und sich so auf diesen Sonntagnachmittag gefreut hätte.
Nach einem längerem und intensiven Gespräch mit der Oma von Evy-Gloria war mies mir klar, dieses liebe und nette Mädchen hatte „Leukämie“, sprich Blutkrebs, und bisher wurde kein passender Spender gefunden.
Da wurde in mir der Entschluss klar, dass ich sofort in dieses Krankenhaus wo Evy-Gloria lag zu fahren um mich „Typisieren“ zu lassen!
In mir hörte ich die Stimme der Erzengelin Michaela, die mir kund tat dass ich der Außerwählte sei um Evy-Gloria helfen zu können, wenn überhaupt, denn ihre Leukämie sei ein ganz besonders schwerer Fall.
So begab ich mich in das Krankenhaus wo meine kleine Freundin verweilen musste, und ich erklärte ihren Eltern wer ich denn sei, und sie meinten, ja wir wissen wer sie sind, wir kennen sie vom sehen und von der Erzählung unserer Tochter, denn für sie sind sie ein Engel auf Erden.
Ich durfte mit Erlaubnis der Eltern zu ihr ins Krankenzimmer, ja und am liebsten wäre Evy-Gloria vor Freude aus ihrem Bett gesprungen, was aber nicht ging, weil sie total mit den Schläuchen verbunden war.
Wir nahmen uns in die Arme und es flossen Tränen des Leid aber auch der Freude, und was ich nicht erwartet hatte, sie gab mir einen ganz dicken Bussi, und sie meinte, gell mein lieber Freund sowas haste nicht gedacht von mir.
Nachdem die Untersuchungen meines Blutes abgeschlossen waren kam die Stationsärztin ins Krankenzimmer und meinte strahlen, Evy-Gloria dein Freund hat absolut die Blutgruppe wie du auch, und was besonders ist, alle Werte stimmen mit deinen Blutwerten überein, ein Wunder so meinte sie.
Die Stationsärztin meinte strahlend, mein Herr sie können gleich hier bleiben, denn dann können wir für morgen alles für die Entnahme des Knochenmarks vorbereiten, womit ich natürlich einverstanden war, denn die Gesundheit meiner kleinen Freundin Evy-Gloria lag mir ja besonders am Herzen.
Meine kleine Freundin und ihre Eltern und meine Wenigkeit verbrachten noch einen relativ schönen Sonntag, ja und am Abend musste ich auf die Station wo der Eingriff am Montag vorbereitet wurde.
Montag in der Früh wurde ich in den OP gebracht um mir etwas Knochenmark zu entfernen, ja und als ich aufwachte sah ich Evy-Gloria neben mir liegen, denn man hatte ihr sofort und umgehend mein Knochenmark implantiert, denn dies musste umgehend geschehen um Verunreinigungen zu vermeiden.
Ein paar Tage später konnte ich die Klinik verlassen, besuchte aber meine kleine Freundin jeden Tag, denn sie war mir irgendwie ans Herz gewachsen.
Tja und ihre Eltern konnten es nicht sein lassen sich mehrmals täglich bei mir zu bedanken was mir dann doch irgendwie peinlich war, denn ich hatte ja nur mein Knochenmark spendiert, aber die Entnahme hatten ja die Ärzte getätigt.
Ich sagte ihnen aber auch, dass wir jetzt nur abwarten können ob der Körper von Evy-Gloria darauf anspringt, denn der bräuchte einige Wochen dafür.
So vergingen die Wochen und meiner kleinen Freundin ging es von Tag zu Tag besser, und nach acht Wochen konnte sie endlich die Klinik verlassen, worüber wir alle sehr erfreut waren, ja und ich konnte mit Evy-Gloria mal wieder heiße Schokolade schlürfen gehen.
Eines darf ich Euch sagen, wir verbrachten eine wunderbare Zeit miteinander, denn wir komponierten Musik, malten Bilder und wir lernten uns erst jetzt so richtig kennen, denn sie meinte etwas schnippisch zu mir, hey du mein Freund, willst du mein Opa sein?
Ich sagte zu ihr, na was denn sonst du kleine süße Göre, und sie lachte dass man es im halben Ort hören konnte, einfach wunderbar.
An einem Dienstag, ich wollte mich gerade fertig machen um Evy-Gloria abzuholen klingelte das Telefon und ihre Mutter sagte mir weinend, ihre Tochter sei wieder im der Klink, denn ihre Leukämie sei erneut ausgebrochen, und diesmal helfe auch keine Knochentransplantation mehr, denn ihn ihrem Blut seien ganz bösartige Körper die das Blut zersetzen würden.
Wie von einer Tarantel gestochen machte ich mich umgehend auf den Weg in die Klinik wo meine kleine Freundin lag, und als ich ankam lag sie bereits im Koma, ein Anblick der in mir tiefste Erschrockenheit auslöste.
Ich fragte die Ärzte ob man nicht nochmal etwas von meinem Knochenmark nehmen könne wurde verneint, es war einfach nichts mehr zu machen.
Nach vier Wochen wurde meine kleine Freundin Evy-Gloria zum sterben aus der Klinik entlassen, man konnte nichts mehr für sie tun.
Ich sagte allen Anwesenden, doch ich kann noch etwas für sie tun, ich werde ihr in der verbleibenden Zeit die ihr noch bleibt ein wundervolles Leben schenken, das bin ich ihr schuldig.
So verbrachten wir zwei eine Zeit die ich wohl nie in meinem Leben vergessen werde, denn eines wusste ich, meine kleine Freundin war ein Engelchen auf dieser doch so kalten Erde.
An einem Samstag aber konnte Evy-Gloria jedoch ihr Bett nichtmehr verlassen, sie war zu sehr geschwächt von ihrer Krankheit und den Medikamenten, so nahm ich mir die Zeit und setzte mich zu ihr und hielt ihre Hand und las ihr eine meiner Geschichten vor die ich vorkurzem für sie geschrieben hatte, ja und ich sah es an ihren schönen Augen, sie war glücklich!
Am Sonntagmorgen erhielt sie ihre letzte Ölung und sie sagte zu mir, mein geliebter Freund, du hast mir viele Wochen meines Lebens geschenkt und dafür danke ich dir, aber jetzt hier und heute werde ich von Gott gerufen um zu ihm zu gehen, denn meine Zeit auf Erden ist abgelaufen.
Wir nahmen uns in die Arme und weinten beide, aber nicht weil sie sterben würde, nein weil wir uns gefunden hatten!
Wir alle, ihre Eltern und Großeltern hielten uns in ihrem Zimmer auf um sie auf ihrem Weg in die Ewigkeit zu begleiten, und plötzlich erschien in dem Zimmer die Erzengelin Michaela und sagte zu mir, lieber Freund du hast alles getan um Evy-Gloria zu retten, nur Gott möchte sie bei sich haben, denn im Himmel ist ein Platz für dieses Engelchen reserviert.
Evy-Gloria nahm meine Hand und sagte zu mir, mein geliebter Freund, ich muss dich und meine Familie nun verlassen, aber eines Tages werdet ihr bei mir sein, ja und ich werde für euch die Himmelstür öffnen, damit ihr eintreten könnt in die Ewigkeit.
Sie schloss ihre Augen aus der Tränen flossen, ja und sie ward hingegangen in das Reich Gottes, in die Welt der Engel und der Ewigkeit, und die Erzengelin Michaela sagte zu uns, es ist vollbracht, sie ist dort wo ich jetzt hingehen werde, in den göttlichen Himmel, und dort wird Evy-Gloria mit uns ein Dasein erleben, ohne Leid und ohne Schmerzen, das kann ich Euch allen versprechen!
Wir alles weinten und wussten, sie würde nie mehr ihre Augen öffnen, nie mehr fröhlich singen, nie mehr malen und nie mehr uns an ihrem Leben erfreuen lassen.
Drei Tages später wurde Evy-Gloria würdevoll beigesetzt, und vom Himmel her hörte ich die Stimme meiner kleinen Freundin die mir zurief, hi mein geliebter Freund, mir geht es himmlisch gut, sei nicht traurig, denn ich bin immer bei dir, versprochen!
Ja und die Erzengelin Michaela rief mir zu, gehe in die Kirche, dort werde ich dir zum letzen mal erscheinen, also komme bitte!
So ging ich am Sonntag nach der Beerdigung in die Kirche und da stand sie wieder auf dieser Himmelstreppe und sagte zu mir, mein Freund auf Erden, du bist ein guter Mensch, also gehe hin und tue Gutes, die Menschen werden es dir zu danken wissen.
Ich versprach ihr es so zu tun wie sie es von mir verlangte, ja und dann zeigte sie mir für einen ganz kurzen Moment in meinem Geiste das Himmelreich, und da sah ich meine geliebte Freundin Evy-Gloria die mir zuwinkte und rief, ich habe ich ganz, ganz lieb!
Jetzt wusste ich, mein Leben auf Erden hat einen tieferen Sinn, und dies war gut so!
Ja und wenn ich am Grab von Evy-Gloria stehe höre in mir die Stimme von ihr die mir sagt, hallo mein Freund schön dass du mich besuchst, ich sehe dich von hier oben, versprochen!
Dann rufe ich ihr zurück, hallo meine liebe Freundin, ich kann dich hören, versprochen!
Und wenn ich an besagter Kirche vorbei gehe höre ich in mir die Stimme von Erzengelin Michaela die mir zuruft, kannst ja auch mal wieder hier rein kommen!

Eines kann ich Euch versichern liebe Leser dieser meiner Geschichte, es vergeht kein Tag an dem ich nicht an Evy-Maria und die Erzengelin Michaela denke, auch wenn diese Geschichte erfunden sein könnte, wer weiß, wer weiß ob das wirklich so gewesen ist!


© Franz Andreas Jüttner


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