Dominque’s und ihres Bruders armes Leben!

Eine Kurzgeschichte zum nachdenken.

Copyright Oktober‘2012 by: Franz Andreas Jüttner



Es begab sich einmal zu einer Zeit, da ich zufällig wieder in einem Traumland war, wo einem gezeigt wurde wie ungerecht das Leben eines Menschen sein konnte, aber man sollte solch einen Traum auch als Hinweis für eine Lösung sehen und danach handeln sagte mir der Verwalter der Träume in diesem Land.

Nun, ich wanderte in diesem Traum durch ein fremdes Land und bewunderte die wunderschöne Natur und den tollen Bauten, als ich dann plötzlich in eine Straße kam wo die Armut und das Leid ihr Zuhause hatte.
Man glaubt es kaum, aber die Häuser waren verwahrlost, und die Straße war dreckig und war eine Brutstätte von Krankheiten und Seuchen!
Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, da standen Erwachsene und Kinder und bettelten um etwas Essen und um andere Almosen.
Gerne hätte ich etwas gegeben, nur ich hatte ja auch nichts was ich ihnen geben konnte, außer Zuspruch und Trost natürlich.
Neben einer stinkenden Pfütze sitzend sah ich ein verdrecktes kleines Mädchen weinend um etwas zum Essen bettelnd, und da tat mir doch mein Herz sehr weh und ich fragte sie ob sie denn keine Eltern hätte und sie antwortete mir, ach wissen sie mein Herr, meine Eltern sind schon vor Jahren gestorben als in diesem Land der große Krieg tobte, und mich hat man dabei ganz vergessen und hierher abgeschoben.
Ich fragte sie, nun wie ist dein Name und wie alt bist Du denn?
Sie antwortete mir, ich bin die „Dominique“ und bin neun Jahre alt!
Also ich bin der Franz und ich möchte dir gerne helfen sagte ich zu ihr, aber dazu musst du mit mir gehen, denn hier hast Du keine Zukunft!
„Dominique“ strahlte mich wie der hellste Stern der Milchstraße an und meinte, oh ja ich komme gerne mit dir, denn zum Jahreswechsel hatte mir der Verwalter der Träume prophezeit, dass ein edler Herr kommen würde und mich aus dieser Straße herausholen würde und mir eine Zukunft bieten würde von der ich jetzt noch nicht einmal träumen dürfe.
Sie sagte zu mir, da gibt es aber noch etwas, ich habe einen kleinen Bruder in einer anderen Straße der Stadt, und der musste mit seinen sechs Jahren schon für ein Ehepaar arbeiten das meistens betrunken sei, und wenn er nicht genügend Geld brachte täglich Prügel einstecken musste, und es wäre schön wenn wir ihn aus dieser Hölle heraus holen könnten.
Liebe „Dominique“ sagte ich zu ihr, natürlich werden wir dort hingehen und ihren Bruder aus den Krallen dieser bösen Leute befreien.
„Dominique“ gab mir ihre Hand und wir gingen los um ihren Bruder zu finden, und tatsächlich trafen wir ihn bettelnd auf einem Platz, und seine Schwester und er fielen sich in die Arme und weinten vor Freude, sie stellte mich ihm vor und sagte, nun lieber Franz, dies ist mein kleiner Bruder „Stephano“!
„Stephano“ schaute mich etwas komisch an und meinte, hallo Opa!
So sagte ich zu ihnen, jetzt geht ihr beide mit dem Opa und dann gibt es erst einmal ein heißes Bad, denn ihr riecht ja als hättet ihr zwei Wochen nichtmehr gebadet!
„Dominique“ meinte, ach Franz, das sind schon viele Wochen wo ich gebadet habe, aber auch nur in kaltem Wasser, und „Stephano“ meinte, ach und ich habe das letzte Mal zu Weihnachten richtig gebadet, denn die Leute bei denen ich war die meinten, ich könne mich auch am Fluss baden.
Bei mir Zuhause angekommen setzte meine Haushälterin die beiden Kinder in ein dampfendes Bad und schrubbte sie kräftig ab, denn die Haut der Kinder war mit Dreck übersät, denn mit kaltem Wasser bekamen sie ihn ja nicht ab!
Meine Haushälterin sagte zu mir, machen sie bitte ihre Augen zu mein Herr, denn jetzt kommt eine große Überraschung!
Also machte ich meine Augen zu und ich hörte die beiden Kinder kichern, und ich blinzelte etwas und sah ganz saubere Kinder, und als ich die Augen öffnen tat ich so als erkenne ich sie nichtmehr und fragte, na wer seid denn ihr beiden?
Beide lachten mal laut und meinten, ach wir sind die Geister des Traumlandes!
Meine Haushälterin hatte ihnen durch Freunde neue Kleidung und Schuhe besorgt, und jetzt sah man erst was für wundervolle Kinder darin steckten, und vor Freude liefen mir doch eine Tränen über meine Wangen, und Dominique wischte sie mir liebevoll ab und sagte, lieber Franz du bist ein guter Mensch, und ihr Bruder meinte, da gebe ich meiner Schwester recht, du bist der Erste der es gut mit uns meint!
Verlegen sagte ich den beiden, nun ihr lieben Kinder, für mich ist dies doch etwas ganz Normales euch zu helfen, denn dies gebietet mir schon mein Anstand und mein Glauben.
So verbrachten wir eine lange Zeit des Glücks miteinander, und ich war um eine Erfahrung reicher geworden.
Eines Tages kam „Dominique“ zu mir und sagte mir, lieber Franz, nun ist es an der Zeit dass Du diese Welt verlässt, denn dein Traum ist hier am Ende angelangt, und du musst wieder in deine Welt zurück um den Menschen von uns zu berichten!
Sage ihnen, jede Kinderseele ist es wert gerettet zu werden, denn es wird der Tag kommen wo eben diese Kinder dir Dankbarkeit schenken werden.
„Stephano“ stand ruhig neben seiner Schwester und bei ihren Worten hatte er Tränen in seinen Augen, denn ich spürte es, ihm tat dieser Abschied tat ihm sehr weh, aber es ging halt nicht anders, ich musste zurück in meine Welt!
„Dominique“ nahm meine Hand und ging mit mir runter zum Strand des Sees und setze sich in den Sand und wurde ganz traurig und leise, plötzlich aber sagte sie zu mir mit tränenden Augen, gerne würden wir mit dir hier Leben, nur der Wächter der Traumwelt hat dies nicht erlaubt, denn die Gesetze ihrer Vorfahren verboten es, dass Menschen dauerhaft in diesem Land leben dürften.
Also lieber Franz musst Du wieder zurück in deine Welt, aber eines verspreche ich dir, ich und mein Bruder werden dich ab und zu in deinen Träumen besuchen, versprochen lieber Franz!
Zum Abschied nahmen wir uns noch einmal in unsere Arme und versprachen uns immer an uns zu denken, und ihr Bruder der uns nachgekommen war meinte, also ich werde dich nie vergessen lieber „Opa“, und lachte mal herzhaft, aber mit Tränen in seinen Augen.
Auch ihn nahm ich in meine Arme und sagte zu ihm, als bis bald Kleiner!
„Dominique“ schenkte mir zum Abschied eine wunderschöne Orchidee, und dann gaben mir die Kinder jeder noch einen dicken Bussi auf meine Wangen und meinten, der ist für dich, einen guten Menschen mit viel Herz!
„Dominique“ und „Stephano“ gaben sich die Hände und plötzlich stiegen sie mit einem lieblichen Lächeln in den Himmel auf, und sie waren plötzlich nur noch Lichtgestalten, bis ich sie nichtmehr sehen konnte.
Aus einer leuchtenden Wolke heraus hörte ich die beiden rufen, mach es gut lieber Franz und träume weiter etwas Schönes!


Am Morgen als ich erwachte lag ein Buch auf meinem Bett, und darin lag eine gepresste „Orchidee“, und er Titel des Buches war:


„Dominque’s und ihres Bruders armes Leben!“


© Franz Andreas Jüttner


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