Raum der Vergessenen Seelen

Ein schöner Bau dachte er sich und doch liefen Ihm Schauer über den Rücken.
Es ist das Jahr 1883 und er erschuf ein Monument der Dunkelheit, denn er wusste das es Orte der Nacht gibt.
Irgendwie war ihm das Haus von vorne herein ein Herzenswunsch und eine Irrenanstalt baute er nun auch nicht alle Tage.
Ein gewisser Hang zu versteckten Orten und eine Neigung zu dunklen Künsten wurden Ihm nachgesagt und so war Ihm auch die Herkunft der Steine egal.
Eine zerstörte dunkle Kirche, Steine von einem Friedhof und auch Reste eines Alten Gefängnis, das war Ihm egal und er verbaute alles was sie Ihm gaben.
Was herauskam erschreckte sogar Ihn und er sagte zu Freunden: „Besucht das Haus doch einmal selber und erlebt die Ecken und WInkel, die verwirrende Struktur und die eingearbeiteten Zeichen und Symbole.“ Für Ihn war das Haus seiner Bestimmung nach unglaublich gelungen. Eine Nervenheilanstalt in der sich die Irren heimelig fühlen konnten.
Aber was war mit den Pflegern, fragte er sich ein um das andere mal. War eine Irre Umgebung nicht auch Irre machend? Aber war sollte Ihn das ärgern. Er fühlte sich Pudelwohl und liebt seine Räume.
Ja er hatte sich eigene Räume schaffen dürfen, als einen Teil der Bezahlung und zur Absicherung im Alter, doch wenn er hier war, fühlte er sich gesund und kräftig, es war wir eine Kraftdusche für Ihn. Er verbrachte in Salem, Oregon auch später noch seine freie Zeit und er beschrieb es immer als Jungbrunnen. Er liebte es bei den Insassen zu sein und interessierte sich sehr für Ihre Behandlungen.
Nicht jeder kam zu ihm als Irrer, aber schnell stellte er fest, verlassen konnte man sein Werk nicht normal.
„Mein Bau war schon irgend wie Dunkel, aber die dunklen Zeiten kamen erst wirklich mit den Psychiatern“ sagte er einst und also sein Gegenüber Ihm nicht recht geben wollte erzählte er von Elektroschocktherapien, bei denen den Opfern nicht nur die Augen ausquollen, er erzählte auch vom Geruch des verbrannten Fleisches und das diese Wunden meist über Monate heilen mussten. Schon die Drohung und der Geruch ließen jeden gestehen und auf der Stelle normal werden. Aber oft war es dafür zu Spät. Schalter umlegen, Schreie verhallen lassen und Forderungen stellen. so lief es damals ab. Einzelhaft, das hieß Einzelhaft. Manchmal nur 3 Quadratmeter und der Erde, ohne Licht oder Gespräche. Nur wer einmal dort für wenige Stunden gesessen hat weiß was Folter ist. Nicht wenige versuchten sich zu töten indem sie Ihren Kopf permanent gegen Wände hauten.
Darum entwickelte man die Gummizelle. Entkommen Zwecklos.
Am Anfang wuchs der Friedhof unangenehm schnell aber nach vielen Jahren verbesserte sich das. Nicht etwa wegen weniger Unfällen? Nein wegen der Einäscherung. Tatsächlich steigerten sie danach die Raten noch kräftig. Seiner Meinung nach konnte man nun die Ursachen nicht mehr so gut nachweisen, was für Ihn nicht gut war.
Er war kein Freund von Toten und obwohl er längst das Fach gewechselt hatte und nun selber Psychiater war, wendete er die Folterungen nur an, wenn er aufgefordert wurde. Er spezialisiert sich darauf Informationen zu beschaffen.
Und meistens redeten die Gefangenen, oder Irren sehr schnell, wenn sie eine halbe Stunde im Geruch der Verbrennungen mit den Berichten der Folgen verbracht hatten. Aber auch wenn es keiner wusste und er es schaffte zu verbergen, liebte er die Folter. Schalldichte Räume schuf er sich, in denen er alle Arten der Folter verfeinerte und da er ein genauer Mensch war, archivierte er alles. Am liebsten hatte er die Beschreibungen seiner Opfer. Wenn sie Ihr Qualen beschrieben schwelgte er in morbider Freude.
Aber außerhalb seiner Eigenen Räume war er der beliebteste Arzt und die dunklen Gerüchte über Ihn und seine dunkle Aura ließen auch seine Gegner verstummen.
Über die Zeit wuchs die Anzahl der angezogenen Seelen und Irren ständig an und erlebte einen Ihren Höhepunkte 1958 mit 3,545 Patienten bei eigentlich nur 704 Betten. Da war er bereits Pensioniert und bewohnte seine Räume. Der Segen war, das einzelne Verschwundene Patienten immer erklärbar war und er so immer noch aktiv sein konnte.
Danach wurde allerdings die Düsterheit so stark, das selbst die Verantwortlichen die Patientenanzahl drastisch senkten und er wirklich in Rente ging. Herzinfarkt.
Aber die Dunkelheit blieb und die Patienten wurden zeitgemäß immer krasser.
Vielleicht hing das auch mit dem verrückt werden einiger Schwestern zusammen, die die 1958 bei einem Aufstand, wie Furien durch die Gänge fegten und die Aufsässigen reihenweise zu Schlachtbank führten.
Die Brutalität und fehlende Gnade brachen Ihnen den Namen „Die unmenschlichen Henkerinnen“ ein. Tatsächlich waren alle 5 der Frauen kurz vorher noch beurteilt worden und angeblich gesund. Aber ab diesem Tag war Stromtherapie nur gelungen bei dauerhaftem Schäden und Tod und es waren Amputationen zum Ausbluten da.
Sie konnten nicht geheilt werden.
1975 wurde das Haus erstmalig vom Licht angegriffen und es wurde der Film „Einer flog über das Kuckucksnest" mit Jack Nickelson in der Hauptrolle gedreht.
Sie sagen, das ist aber sehr abgedreht und vollkommen erdacht?
Doch dann stellt sich die Frage warum, das geschehen konnte.
Damals, im Jahre 2004, besuchten Politiker das Hospital, um sich ein Bild zu machen und die Behandlungsmethoden für psychische Kranke zu verbessern. Bei dem Besuch machte die Gruppe von Abgeordneten eine schockierende Entdeckung. In der heruntergekommenen Anstalt stießen die Politiker auf den "Raum der vergessenen Seelen": In dem offenbar jahrzehntelang vergessenen Raum lagerten Behälter mit Überresten von Menschen.
In den Urnen befand sich die Asche von ehemaligen Patienten und Gefängnisinsassen, die zwischen 1914 und 1970 verstarben - seither lagerten sie in den korrodierten Kupferbehältern. In einigen Urnen war die Asche gleich mehrerer Verstorbener aufbewahrt.
Ende Januar veröffentlichte das Krankenhaus die Namen, Geburts- und Todestage der ehemaligen Patienten und Gefängnisinsassen. Im Internet werden ca.3500 Männer und deren Daten aufgeführt, deren Überreste in dem "Raum vergessener Seelen" gefunden wurden.
"Bereits jetzt haben diese Überreste uns in kurzer Zeit weit gebracht, und die Art und Weise beeinflusst, wie wir mit psychisch Kranken umgehen ", sagt der Senator.
Er war damals bei der Besichtigung dabei.
Bis auf vier Behälter konnten mittlerweile alle Überreste zugeordnet werden. Seit der Senator und die anderen Abgeordneten die Behälter vor sieben Jahren fanden, wurden jedoch erst 120 Kanister von Verwandten abgeholt.
Das alte Krankenhaus kam 2008 wegen schlechter Führung in die Kritik. Bei einer Inspektion fanden Beamte Mäuse in den Zimmern, entdeckten Todesfälle durch Lungenentzündung, Ausbrüche von Krätze und protokollierten 400 Fälle von Gewalt unter den Patienten. 40 Prozent des maroden Krankenhauses konnten bereits nicht mehr genutzt werden. Daraufhin beschloss das Parlament von Oregon umfassende Sanierungen der Einrichtung, die zum Teil neu errichtet wurde. Die ersten Patienten siedelten bereits vergangenen Monat in das neu errichtete Krankenhaus mit 620 Betten um. Sie verließen eine im Zerfall begriffene Anstalt mit giftiger Farbe, Asbest und leckendem Dach.
Das neue Gebäude wurde mit Sicherheitsglas statt Gittern ausgestattet. Viele Patienten haben nun eigene Zimmer, damit auch sie Privatsphäre genießen und in Würde behandelt werden können. "Wir haben viele Verbesserungen gemacht", sagt Krankenhaussprecherin Maria Bedsington.
Auf dem Gelände des neuen Spitals soll auch eine Gedenkstätte und ein letzter Ruheplatz für die Behälter, die nie abgeholt werden, entstehen. Die Gedenkstätte soll 2012 eröffnen.
"Es ist eine nicht enden wollende Geschichte" sagt der Senator. Die Sache habe ihn nie los gelassen.
Aber hat sich nun die Geschichte immer noch kein Ende, so konnte der renovierte Bau nicht gesegnet werden und speziell über die neu gefundenen Räume wird geschwiegen. Dafür gibt es 110.000,00 Dollar für Entschädigungen.
Also wie war das mit den dunklen Orten, wenn das keiner ist welcher denn dann?


© Morgenstern


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Beschreibung des Autors zu "Kleine Horrornachtgeschichte 1"

Kleine Geschichte beruhend auf einer echten Begebenheit und einem realen Gebäude.
Der Horror liegt oft in der Realität!

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