Natürlich. Warum muss so was immer mir passieren? Kaum bin ich mal ’ne Woche bei meiner Oma, schon bin ich im letzten Jahrhundert gefangen. Ich würde sagen, ich geh mal eine Runde raus, frische Luft kann in solchen Momenten nicht schaden. Ich schnappe mir schnell Emma und gehe zu Tür.
Draußen muss ich feststellen, dass der Krieg Deutschland ganz schön verändert hat. Also es ist ja nicht so, dass ich in die Zukunft gereist wäre und ich eigentlich vor dem Krieg lebe, Aber ich habe es mir wirklich schöner vorgestellt. Die meisten Häuser wurden „zerbombt“, und erst die hälfte der Straße ist wieder aufgebaut, und auch diese Gebäude sind erst halb errichtet.
Ich habe gerade am Ende der Straße einen Park gesichtet, der sieht eigentlich ganz schön aus. Gerade laufe ich dorthin. Unterwegs gehe ich an einigen ehemaligen Soldaten vorbei, so sehen sie zumindest aus. Zerbeult, Bein ab, Nase ab, nähere Erläuterungen lasse ich jetzt lieber. Die armen, haben für unser Land gekämpft und trotzdem eine Menge verloren. Auch im Park sind viele solcher Leute, Obdachlose, Bettler, ehemalige Soldaten. Ich kann diesen Anblick nicht länger ertragen und wünsche mich nach Hause. Aber ich kann nichts anderes tun als umzukehren und zum Haus zurückzugehen. Als ich gerade auf dem Weg zurück bin, sehe ich aus dem Augenwinkel einen alten Mann. Er sieht aus wie einer der Soldaten, aber doch irgendwie anders. Ich überlege was an ihm denn so anders ist, da fällt mir auf, dass er mich verfolgt. Ich bekomme Angst und in lauter Panik quetsche ich mich in die nächstbeste Gasse. Allerdings habe ich damit nicht wirklich ein gutes Gefühl. Nach ein paar Minuten lunze ich vorsichtig um die Ecke. Er scheint weg zu sein, Jedenfalls sehe ich ihn nicht mehr. Mir ist inzwischen eingefallen, Was an ihm so anders war. Er sah böse aus. Gruselig, alt und böse. In dem Moment wird mir schlagartig klar: Jemand steht hinter mir!
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Das Leben! Als es ein Träumer war
wusste Es. Etwas fehlt auf dieser Welt.
Und es hat Berge und Wiesen gezaubert.
Die Kunst und die Feste entdeckt. Die
Plätze mit Freiheit gezeigt. Und Länder, [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
Bereichere dich mit Not und Tod!
An ihren Gesichtern kannst du erkennen,
daß sie human zu uns sein werden,
wenn sie erst einmal in unseren Häusern sitzen,
unsere Gesetze [ ... ]