Das Heil war so froh überlebt zu haben,
in dieser gefährlich gewordenen Welt –
und klappert noch immer mit den Zähnen,
als es zitternd von seinem Angriff erzählt.
Dem Unheil ist es knapp entkommen,
oder vielleicht wurde es nur übersehen.
Es machte sich flach, kroch über den Boden,
das Schicksal war gnädig und ließ es ziehen.
Glückselig kam es erschöpft nachhause,
hörte die Glocken vom hohen Turm,
erinnerte sich an früheren Glauben,
schaffte sich mit letzter Kraft zum Dom.
Heillos überfordert, von Erleichterung überwältigt,
saß es auf der Bank wie ein geschlagener Hund.
Heilfroh über jenes, was es wohl rettete,
zum Dankbarsein hat's guten Grund.
Kommentar:Liebe Soléa,
ein Gedicht, das auch zum Nachdenken anregt. Man bedenke, dass das Wort "Heil" besonders im dritten Reich benutzt wurde und dadurch noch heute einen sehr bitteren Beigeschmack hat.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Lieber Wolfgang, das Wort „Heil“ war und wird so oft in unserem Sprachgebrauch, direkt oder indirekt verwendet. Heiland, Heilsam, „ist alles noch heil?“ Heilkraut usw. Und an Geschichte erinnert zu werden, ist oft schmerzlich, dient aber auch, dem nicht totgeschwiegen werden, was verehrend wäre. Die letzten Zeitzeugen sind immer noch bestrebt, die Geschichte ums dritte Reich lebendig zu halten, damit sie sich nur nicht mehr wiederholt…. hoffen wir das Beste!
Liebe Grüße
Soléa
Danke liebe possum, fürs reinschauen. Ich hoffe innig, das sich die Lage bei euch am Entspannen ist, ich stelle es mir schlimm vor, auf gepackten Koffern zu sitzen um im Notfall Heim und Heimat verlassen zu müssen. Alles Gute wünsche ich von Herzen…
Sei lieb gegrüßt
Soléa
Nur obs zum Wohle ist, lieber Alf, weiß ich nicht:
Darum auch darüber kein Wort im Gedicht …
Liebe Grüße
Soléa
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]