Robin und Guy

Doncaster´s Rob nie überwunden,
dass Marian an Hood gebunden,
was ihm den letzten Spaß noch mache,
war sein starrer Sinn nach Rache.

Robins Schar war angewachsen,
bracht´ achtzig Männer auf die Haxen,
darunter alte Kampfgefährten,
die sich gern vom Wildbret nährten.

Johnnys Blut war längst vergossen,
als er den Becher Wein genossen,
der doch nicht sehr bekömmlich schien,
´s lag wohl an dem Schuss Strychnin.

Nun wollte Rob mit fremden Schergen,
auch noch die letzten Schätze bergen,
ob Flamen, Sachsen, Sumo-Ringer,
Robin Hood blieb ihr Bezwinger.

Doncaster hatte angeworben,
jeden Lump, der nicht gestorben,
zum Raub und Totschlag, frank und frei
und Guy von Gisborne war dabei.

Der neue Abt von St. Marie,
mochte Guy als Helfer nie,
als Rentmeister schnell abgesetzt,
war Guy im Stolz recht tief verletzt.

Es blieb als Spaß, was lang vertagt,
nur noch auf Robins Kopf die Jagd,
so ließen sie den Wald durchkämmen,
um Robins Frechheit einzudämmen.

Sie streunten grimmig durch den Wald,
nur um einzusehen bald,
dass die Arbeit sich nicht lohnte,
weil dort niemand wohl mehr wohnte.

Jedenfalls hielt Robin nicht,
es für seine Hausherrnpflicht,
seine Gäste zu begrüßen
und ihr Dasein zu genießen.

Rob, dem Warten gar nicht lag,
sann über den letzten Schlag,
um die Bande zu vernichten,
wollt´ er´s höchstpersönlich richten.

So geschah es an dem Tag,
als das Herbstlaub erstmals lag,
dass John und Robin auf der Pirsch,
nicht nur fanden einen Hirsch.

Sie trennten sich auf halber Strecke,
dass einer noch den Hirsch entdecke
und so schlich John in eine Richtung,
bis hinunter zu der Lichtung.

Kaum erreicht, sah er zum Schrecken,
Roberts Männer in Verstecken,
richten zwei Männer auf Befehl,
Much, den Müller und Al A´Dale.

Doch beide hatten andere Pläne,
und ihr Wächter war ´ne Träne,
als er ´mal nicht aufgepasst,
Much die Chanc´ am Schopfe fasst.

Rennt zum Wald im schnellen Sprint,
was Alan sehr verdrießlich stimmt´,
um nicht verlieren diesen Lauf,
keucht´ auch er den Berg hinauf.

Robs Bezahlte hinterdrein,
holten bald den Müller ein,
Little John fand es verkehrt,
ihnen schnell den Weg versperrt´.

Achtzig Männer Übermacht,
ihn um seinen Lohn gebracht,
dass auch er das Weite findet
und niemand ihn am Galgen bindet.

Rob war offenbar zufrieden,
strahlte freundlich und entschieden.
„Lieber mir zwar Robin wäre,
doch Little John reicht auch zur Ehre.

Wir haben Zeit, ´s ist einerlei,
bis zur Rückkehr von Sir Guy,
dass es ihm auch Spaß bereitet,
wenn der Strick den Dienst bestreitet.“

Und Robin Hood, was machte er?
Ganz wie bei der Bundeswehr,
mit Gestrüpp und Laub getarnt,
einen Brombeerhain nachahmt.

Dort im Gebüsch, hört er es nicht?
Lautes Rascheln, schlechte Sicht,
als das Dickicht sich geteilt,
halb Mensch, halb Pferd am Rande weilt.

Robin nicht an Geister glaubte,
trotzdem es den Atem raubte.
„Bleib kühl, bleibe locker,
das Gespenst reißt nicht vom Hocker.“

So dachte Robin, aufgerichtet,
er besser nun den Reiter sichtet,
der Wert auf die Verkleidung legt,
´nen Pferdekopf als Maske trägt.

Der andere stutzt, wie Hood es tat
und griff an seine Hosennaht.
„Hab dich endlich vor dem Knauf,
zu kletterst nun zu Petrus rauf!“

Der Fell den Gegner auch verbirgt,
die Stimme Robin irritiert,
´s ist nur einer, der so jankte,
Guy von Gisborne mit ihm zankte.

Beide Schwerter schnell gezogen,
die Kämpfer fühlten sich bewogen,
auszuführen Schlag um Schlag,
wer denn nun gewinnen mag.

Langer Kampf, kurzer Schluss,
weil es weitergehen muss,
letztlich lag Sir Guy dort tot,
was keinen schönen Anblick bot.

Müller Much kam angewetzt,
als Robin sich den Mund benetzt.
„Ich eilte aus den Feindesschichten,
um dir schnellstens zu berichten.

Es war nichts los, dort an dem Feuer,
das ärgerte Rob ungeheuer,
so führte er den kühnen Plan,
der Little John gefangen nahm.“

„Wir sollten hier nicht dämlich stehen,
ich möchte zeitig schlafen gehen.
Ich trab als Pferd getarnt zur Lichtung,
du bringst die Männer in die Richtung.“

Robin schnell zum Lager springt,
Much die Schar zum Treffpunkt bringt,
führt sie hin zum Kampfrevier,
kurz vor dem Tee, es war erst vier.

Als sie alle angekommen,
Robin sich die Haut genommen,
stülpt´ sie über, so vermummt,
jeder Mann im Team verstummt.

Stolzierte auf der Lichtung her,
als ob er grad der Gisborne wär.
„Sei willkommen, Spießgeselle,
warst lang fort von dieser Stelle.

Ich bin auch nicht faul gewesen,
hab´ Little John hier aufgelesen,
wir haben ihn flugs ausgehebelt
und am Baumstamm festgeknebelt.“

„Schön, bevor er geht zur Gruft,
betracht´ ich mir noch diesen Schuft,
wird ihm zeigen meine Häme,
nach der ich mich so lang schon sehne!“

Robin trat zu seinem Freund,
der von Rettung nicht mehr träumt,
als er Johns Gesicht ergeblickt,
war die Rettung schon geglückt.

Mit zwei Schnitten, unbemerkt,
Littles Mut sogleich gestärkt.
Sprang nun auf in ganzer Wut,
warf sich auf des Feindes Brut.

Und die Schar mit hinterdrein,
schlug nun auf den Gegner ein,
der sich überrumpelt sah,
und kurz drauf Flügelträger war.

Einzig Rob, der abgezockte,
nicht auf einer Wolke hockte,
hatte sich ganz leis´ empfohlen,
um zu Haus Trost einzuholen.


© Mark Gosdek


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Kommentare zu "Entspann´ Dich, Robin! - 21/20"

Re: Entspann´ Dich, Robin! - 21/20

Autor: possum   Datum: 22.06.2015 7:13 Uhr

Kommentar: Mann o Mann lieber Mark,
Danke für deine Arbeit hier, ganz liebe Grüße!

Re: Entspann´ Dich, Robin! - 21/20

Autor: axel c. englert   Datum: 22.06.2015 10:08 Uhr

Kommentar: Im Wald, da ging es rund!
Robin war der gute Grund!

LG Axel

Re: Entspann´ Dich, Robin! - 21/20

Autor: Mark Gosdek   Datum: 22.06.2015 18:25 Uhr

Kommentar: Ja, soll der Robin noch genießen,
ab morgen werden Blumen sprießen.
vielen Dank Euch und allen die "Gefällt mir klicken" LG Mark

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