Der ZUGRIFF auf den ÜBERGRIFF

Weil Worte nie mit
Verklingen der Sprache verstummen


Weil Bedeutung nicht erstirbt
nur weil Inhalte porös geschlagen werden


Weil Leben keine Frage von Regelsatz
sondern von Menschlichkeit ist


Weil Kultur nie das alleinige
aber ein anteiliges Weisen von Weg sein kann


Weil Bürger im Du beginnen sich
ihrer Bürgerlichkeit bewusst zu werden


Weil Vielfalt Arbeit in vielen Schritten
jedoch auch
Reichtum an Erkenntnis bedeuten wird


Weil Diskurs in Anwendung auch einen
Geist in Auflehnung beinhalten kann und
dennoch Wahrheit ausspricht


Weil Wege selten als solche zu erkennen sind
so sie erst neu angelegt werden müssen



Weil der Inhalt nie ohne
Auswirkung auf Unaussprechliches sein wird
und wir daher genau bedenken sollten
über was geschwiegen werden darf



Weil Menschen keine kostengenerierende Lebendeinheit verkörpern
sondern Reichtum welcher entdeckt werden möchte



Weil ein Name mehr trägt
als die Zuordnung von Buchstabe und Organismus



Weil nicht jede Differenzierung einer Differenzierung
von Bedeutung und Wirkungskreis dient



Weil eine Gesellschaft ihrer einzelnen Bausteine
sicher sein sollte um Raum für Leben gewähren zu können



Weil der Zugriff auf fremdes Leben im Windschatten von
scheinbarer Notwendigkeit
dennoch eine Übergriffigkeit verkörpert



Weil der Zugriff auf Daten mehr ist
als das sich aneignen von Intimssphäre
jenseits eigener Territorien



Weil eine Welt aus den Fugen gerät
so sie keine Worte der Sinneszuweisung
zu gebrauchen imstande ist

© Monja Ben Messaoud

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Angélique Duvier
simon
Ralf Risse

Beschreibung des Autors zu "Der ZUGRIFF auf den ÜBERGRIFF"

Zugehörig der Lyrik-Anthologie "UNBEHAUST".

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Kommentare zu "Der ZUGRIFF auf den ÜBERGRIFF"

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