Die sel'ge Himmelsruh'

Es gibt nicht Frieden auf der ganzen Welt,
nicht hier, nicht dort, nicht einmal irgendwo,
nicht jetzt, nicht gestern, morgen, überhaupt.
Wer sich das vormacht ist ein Idiot!
Und wer dran glaubt, der wird geprellt,
der wird des Lebens nicht mehr froh -
weil ihm das Aus vor allem andern droht!
Der Wunsch nach Frieden ist geschraubt...

Nur wenn wir tot sind, so verkündet man,
hat man den liebgewordenen Verdacht,
ist alles gut und niemand muss sich streiten,
weil nichts mehr ist worum es eben geht.
Denn niemand tut was niemand kann,
es herrscht die unumschränkte Nacht!
Sie wird auf allen Wegen uns begleiten -
weil da nichts ist, was lebend noch besteht.

Doch selbst dafür fehlen uns ja die Beweise!
Wir wissen nicht, ob nicht der Urgrund lebt,
ob nicht dort, hinter all dem wilden Werden
und hinter dem Vergehen auch noch etwas ist,
daß man die Seelen plagt, auf eine Weise,
die völlig anders ihre seidnen Fäden webt,
in die wir uns verstricken – wie auf Erden...
wo du als armes Schwein verloren bist!

Alles aussehen zu lassen, als würde es gut
ist unser dringliches und kindisches Bemüh'n.
Davon wollen wir einfach gar nicht lassen -
wir lernen selten wirklich was dazu...
Im größten Sturm verkünden wir "ruhig Blut! -
der wird schon auch mal weiter zieh'n...".
In unseren Schränken fehlen viele Tassen
und alles schläft in einer sel'gen Himmelsruh'!

© Alf Glocker

© Alf Glocker

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Jens Lucka
Sonja Soller
Angélique Duvier

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