Eingebildet ist das Fleisch,
eingebildet und besessen
und ich habe – brüll und kreisch –
seine Kreise abgemessen.

Ich bestimme was es denkt,
ich begleite was es tut,
wem es sein Vertrauen schenkt –
und ich streue Salz ins Blut.

Salz des Lebens und der Erde,
Salz der Liebe und der Lust
und ich mache, was da werde.
Was da wird – ich hab’s gewusst!

Ja, ich lenke alle Bahnen,
Schicksal, sei mir untertan,
reihe Enkel unter Ahnen –
führe sie im gleichen Wahn.

Tanz auf abertausend Rücken.
Darauf trample ich herum,
denn ihr sollt euch alle bücken!
Seid ihr nicht in Freuden krumm?

Eure Wünsche will ich lesen,
doch ich will euch nur erfüllen,
was zu meinem Dienst gewesen –
gerne seid ihr mir zu Willen.

Ich bin eben selbst das Fleisch:
Zeit und Raum, von mir durchmessen,
sind verzaubert - brüll und kreisch -
und von meinem Charme besessen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Teufelsserenade"

Re: Teufelsserenade

Autor: noé   Datum: 20.03.2014 11:45 Uhr

Kommentar: Dazu fällt mir Deine "Fassadenstadt" ein und dort speziell der mittige Baldachin mit der ihn beinhaltenden, die Massen in spezieller Weise besch..enkenden großen Figur...Sag' mir jetzt bloß nicht, ich habe mich in der Interpretation geirrt... (ganzbreitgrins)
BiSi

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