Die bevorstehende Auflösung

Ich lös' mich auf, ich will mir nichts mehr glauben!
Sowas wie mich kann's überhaupt nicht geben.
Ich lass' sie fliegen, all die stummen Tauben,
die sich da wie die Aschewand erheben
(aus dem Vulkan der Abscheu und der Sümpfe).
Ich habe blaues Blut, trag blaue Strümpfe,
doch meine Weise da zu sein ist schwierig.
Ich bin ganz neu-, doch auf mich nicht so gierig!

Wer soll ich sein? Ich höre mich doch dauernd reden!
Was soll denn das Geschwätz? Bin ich nicht absolut,
ein Irgendwer? Ich müsste nur jedweden
Blödsinn tun, am besten gleich als Konvolut
(das leicht erhältlich ist, in jedem faulen Laden).
Wer Spott erträgt, der kommt auch leicht zu Schaden.
So steh ich also, mit mir selbst, vor einem Rätsel!
Nicht außen bloß, auch innen toben die Gemetzel!

Was soll das Spiel mit diesen komischen Identitäten?
Hat denn der Irrtum nur noch die ergriffen,
die jedem Schwachsinn folgen, wie an roten Fäden,
wo längst auf jeden Geist und jeden Stil gepfiffen
(wer es nicht merkt, der sollte es gleich lassen...).
Wer gehen will, der gehe mit den Massen!
Denn einen wahren Sachverhalt zu registrieren
ist leider nicht so einfach wie den Verstand verlieren!

Mir selbst ist keiner klar, nicht ich, nicht du, nicht wer
sich dort so glückverheißend, leicht in Kreisen dreht.
Sich seine Meinung vorzugaukeln ist nicht eben schwer,
wenn man als Blase, in dem ganzen Schaum vergeht
(der sich jedoch gar nicht als solcher sieht).
Was auf der schnöden Welt in Wahrheit so geschieht,
das sollte keinen von den braven „Kämpfern“ jucken,
die sich vor Macht und Obrigkeit in Pfützen ducken!

© Alf Glocker

© Alf Glocker

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axel c. englert
Angélique Duvier
possum
Mark Gosdek

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