Wie geht es mir?

Es geht mir gut, du brauchst nicht zu fragen,
ich kann dir, wie’s mir geht gar nicht sagen,
weil ich die Verhältnismäßigkeit der Dinge,
nicht befriedigend auf die Reihe bringe.

Ein armer Mensch, in einem Land mit Armen
(jawohl, ich hab total mit ihm Erbarmen),
der hat schon was, wenn er nicht hungert,
nicht ohne Obdach auf der Straße lungert.

Ein reiches Alphatier der Gattung „Millionär“,
ist hart betroffen und er tut sich schwer,
wenn er mal eine Stufe runtersteigen muss.
Für ihn und bedeutet das wohl nur Verdruss!

Ich beispielsweise, bin nun völlig unbekannt.
Die meiste Zeit bin ich schmählich abgebrannt.
Auf meinem Konto gähnt die große Leere!
Und ich nenn das schon Daseinsschwere?!

Noch habe ich zu Essen und als Trost den Wein.
Auf ein, zwei Gläschen darf ich glücklich sein,
wenn sich der Abend senkt, die Nacht anbricht.
Um mich ist oft ein kleines, warmes Licht…

Wenn ich mir jetzt keinerlei Gedanken machte,
nur über euren und meinen Zustand lachte,
dann müsste ich voll Schamgefühl gestehen:
es könnt‘ mir schlecht noch besser gehen!

Doch, weil ich ängstlich bin, Sicherheiten suche,
nur, weil ich häufig zweifle, dabei nichts verbuche,
weiß ich nicht ob es gutgeht, wenn ich strebe –
es kommt halt ganz drauf an, wo ich denn lebe!

© Alf Glocker

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

5 Lesern gefällt dieser Text.

axel c. englert
noé
Angélique Duvier
sissy
Honigtraum

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Wie geht es mir?"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.