Mein Inneres Kind tritt fast aus mir heraus –
die Umstände scheinen ihm so bekannt.
Es füllt mich nunmehr zur Gänze aus –
ich stehe mit dem Rücken zur Wand!

Alle sind tot, die mich unterdrückten?
Die Welt ist anders, als sie mal war?
Alle Rücken sind grade, die sich mal bückten?
Ich wurde erwachsener, Jahr für Jahr?

Dann war ich der Sieger, glaubte ich halt,
ich stand völlig fest auf der grausigen Erde,
mich selbst hatte ich bestens in der Gewalt –
was immer ich war, ich wusste, ich werde!

Nur die Vernunft stand mir prächtig im Weg,
sie ließ mich leider nicht an sich vorbei.
Ich scherte mich um sie zunächst einen Dreck,
doch sie hielt sich an mich: sie drückte wie Blei!

Wo sie mich nur konnte, hegte ich Zweifel,
die zu verbergen nicht auf Ewigkeit ging.
Ich sah wer mir folgte, der Tod und der Teufel
und ich sah mich, wie ich am Galgen hing!

Die Wahrheit machte mich schließlich klein.
Der Volldepp im Spiegel widert mich an –
das konnte, das kann ich doch nicht sein!
Wo finde ich an mir die Würde im Mann?

Ich kann ihm nicht helfen, dem Inneren Kind,
es ist wie ein Alpdruck, nur Jammer und Not.
Vor lauter Zorn darauf werde ich wie blind –
ich glaube, ich schlag es am besten tot!


© Sur_real


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