Es ist eine Vollmondnacht,
doch der Himmel ist zerrissen –
aus der lieben Fantasie
tanzen Witzfiguren rasch herbei.
Ich erinnere mich an die Schlacht,
ja, ich will den Ausgang wissen…
Hinter mir, die Euphorie,
ist mir heut‘ schlicht einerlei.

Das große Licht erleuchtet Pfade,
die so silbern glänzen, blinken,
als müssten alle alten Lügen
noch einmal für mich aufersteh’n.
Dabei ging ich kerzengrade,
dorthin, wo die Träume sinken
und ich ließ mich nicht verbiegen –
lange Zeit für’s Handumdreh‘n.

Frauenaugen, wie Saphire,
Körperlichkeit, ganz aus Gold:
der Strahlenkranz des Seins erbebte.
Und ich verbarg mich überschwänglich.
Ich erschuf borniert Menhire,
die ich selber nicht gewollt,
weil ich nach Zerstreuung strebte –
denn ich war doch unzulänglich.

Voller Wein und schräger Lüste,
sah ich nichts, was „nützlich“ war,
denn ich blieb in mir verblendet,
folgte nur dem wilden Spin.
und der gab sich voller Brüste,
auch bisweilen deutlich, klar –
so man seinen Geist verwendet –
naiv und treudoof, wie ich bin.

Deshalb stieg ich zu den Sternen,
die der Menschheit klein erscheinen,
dachte mich in alle Themen,
ohne Furcht vor dem Versagen,
schöpfte froh aus den Kavernen
meiner Seele – mich zu schämen
war mir fremd in diesen Tagen!

Heut‘, in dieser Vollmondnacht,
bedrängt mich die Vergangenheit.
Ihre Geister zeigen sich rasant!
Mir wird elend und mein Schweigen
hat mich um den Sinn gebracht,
der sich auflöst, erdenweit.
Mir selber blieb ich unbekannt –
wem war ich letztlich wohl zu eigen?


© Sur_real


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