Ich war ein wütend junger Mann,
und wollte Welten wandeln.
Die Wut wich wortlos irgendwann,
nur Hadern blieb statt Handeln.

Das Kerzenlicht der Progression
erstickten sie im Keime,
und stand ich aufrecht nah am Thron,
so brach man mir die Beine.

Mich hat des Gegners Haifischheer
im Alltag aufgerieben,
fand keinen Mut zur Gegenwehr,
so bin ich klein geblieben.

Ich war ein wütend junger Mann,
die Hoffnung starb durch Schläge.
Heut' hoff' ich, dass ich schlafen kann
und dass der Darm nicht träge.


© Pedda/gog 13.03.2013


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Beschreibung des Autors zu "Die Resignation der wütenden jungen Männer"

Basiert auf den Ideen der "Angry Young Men-Bewegung" der englischen Literatur der 50er Jahre, in der Autoren um John Osborne ("Look Back in Anger") ihre Wut und Ohnmacht gegen das Establishment ausdrückten.

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Kommentare zu "Die Resignation der wütenden jungen Männer"

Re: Die Resignation der wütenden jungen Männer

Autor: Alex Anders   Datum: 14.03.2013 8:38 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
ein superstarker Text von dir mit einigen Sprachdelikatessen! Fühlte mich sofort angesprochen, weil betroffen. Wem geht's nicht so? Wahrscheinlich nur denen, die im Establishment sitzen. Irgendwie hat man immer die Meinung, die eigene Generation sei zu kurz gekommen, aber vielleicht täuscht ja auch der Eindruck. Man gewöhnt sich daran, wie gut man es hat und schielt immer nach der noch besseren Seite. Eine kleine Änderung könnte ich dir vorschlagen:"Fand keinen Mut zur ..." klingt meiner Meinung nach flüssiger, was meinst du?
Gruß, Alex

Re: Die Resignation der wütenden jungen Männer

Autor: Pedda   Datum: 14.03.2013 12:29 Uhr

Kommentar: Mein lieber Alex, ganz großes Dankeschön für deinen Kommentar. Hätte nicht gedacht, dass du auch so denkst. Ich dachte immer du ruhst so in dir selbst. Das Thema würde ich gern in einem persönlichen Gespräch demnächst vertiefen. Ich glaube, du hast recht, dass jede Generation so denkt und dann sage ich mir immer: eigentlich geht's uns doch gut, aber das ist ja leider relativ. Man schielt schon mal zu denen, denen es noch besser geht, oder eher noch: man blickt im Alter zurück und vergleicht das Geschaffte mit dem, was man sich mal vorgenommen hatte. Dann erst kommt es schon mal zur Resignation.
Deinen Vorschlag find ich auch flüssiger und werde ihn sofort aufnehmen. Dank dir dafür. Gruß Pedda

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