Oh, Angebetete;
Wilde Möhre, erhöre meine Wilde Möhre!
Seine Angebetete, indes abgelenkt
Er wieder: Wilde Möhre, erhöre meine Wilde Möhre!
Seine Angebetete, noch immer an andres denkt
Er wieder, innbrünstiger: Wilde Möhre, o' erhöre doch meine Wilde Möhre!
Seine Angebetete endlich Aufmerksamkeit schenkt
Endlich – kaum verschafft er sich Gehöre;
Aus dem Hinterhalt
Eine Stimme schallt:
Unzüchtige, ich gebiete Halt!
Für den Frühling ist es noch zu kalt!
Zeiget ihr euch weiter dergestalt;
bin ich gezwungen, und zwar schon bald,
euch zu weisen, wenn nötig mit Gewalt,
in die reinigende Besserungsanstalt.
Oh Angebeteter;
Die Wilde Möhre, deine Wilde Möhre ich erhöre...
ohne Furcht in der Stimme die Angebetete flüstert
Die Wilde Möhre, deine Wilde Möhre ich erhöre...
Wider der Drohung die Angebetete wiederholt, die Luft knistert
Die Wilde Möhre, deine Wilde Möhre, oh wie ich sie erhöre!
Mit pochendem Herzen und ausgebreiteten Armen der Angebetete wispert
In meine Arme, in meine Arme!
Sie schmiegt an ihn die Brust, die warme
Er, glücklich, dass sich das Schicksal seiner erbarme
Sie, auch glücklich, dass sich das Schicksal erbarme
Und die Wilde Möhre?
Nun, für sie erschallen doch noch mächtig die Himmelschöre
derweil die Stimme aus dem Hinterhalt, die guckt in die Röhre.


© Janine Meyer 2014


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Beschreibung des Autors zu "Wilde Möhre – Ein Erotisches Gedicht (1)"

Wenn das Semesterende vor der Tür steht, Frau Prokrastination in Marketingbibeln gelesen hat, dass Sex sich immer gut verkauft, und die Reimform die einzige Ausdrucksform ist. Oder so.

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