Ich seh' euch alle an meinem Bette stehen.
Eure Mienen sind so bange.
Ach, es dauert sicher nicht mehr lange.
Oh, diese Schmerzen! Lasst mich doch gehen!
Zu groß ist meine Pein.
Ja, ein wenig hätte ich wohl gerne noch gelebt,
hätte das Werden meiner Enkel miterlebt.
Doch nicht so. Es soll nicht sein.
Ich würd' uns gern befreien von unser aller Leid.
Ich kann kaum atmen, bekomme keine Luft.
Fast sehn' ich mich nach stiller Gruft.
Ach, nach all der Zeit bin ich bereit.
Alles ist getan, alles ist gesagt.
Alles in allem bin ich mit meinem Leben zufrieden.
Genug Arbeit, eine gute Frau, Kinder und Enkel waren mir beschieden.
Ja, ich habe gelebt - wenn jemand fragt.
Gebt mir noch einmal eure Hände.
So ist das letzte was ich spüre,
dass ich meine Lieben noch einmal berühre.
Glaubt mir - das ist ein gutes Ende.
Puh, der Tod meines Vaters ist mehr als zwei Jahre her, aber wenn ich dachte, ich könnte da mal etwas ohne Tränen aufarbeiten, wurde ich eines Besseren belehrt...
Kommentar:Liebe Verdichter, vielleicht hättest du besser mit etwas begonnen, dass nicht gleich soo nah dran ist! Dies aus der Sicht des Sterbenden zu schreiben - da hast du dir auch gleich eine Menge zugemutet... nichtsdestotrotz: berührend, ergreifend.
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Gefühlsduseleien
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