Wieder einmal
hat ein Wort das andere
ergeben.
Aktion und Reaktion,
wie ein Naturgesetz.

Wir haben beide
unsere Geschütze
in Stellung gebracht
und dann -
volle Breitseite!
Ohne Rücksicht auf Verluste.

Als der Rauch sich verzog,
wurden sang- und klaglos
die Leichen und Verwundeten
vom Schlachtfeld geräumt.

Dann
Rückzug hinter die Schutzwälle
und misstrauisches Beäugen
aus sicherer Entfernung.

Wieder sind zwischen uns
die Mauern höher,
die Gräben tiefer,
der Stacheldraht dichter
und das Minenfeld breiter
geworden,
so dass an eine
erneute Annäherung
nicht einmal zu denken ist.
Allerhöchstens eine Zeit lang
Waffenstillstand.

Und wieder hat es
auf beiden Seiten
wie immer
nur Verlierer gegeben.


© Pedda/gog 10.01.2013


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Kommentare zu "Wortgefechte"

Re: Wortgefechte

Autor: cori   Datum: 26.01.2013 15:11 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda!
Glückwunsch! Du hast so außerordentlich treffend beschrieben, wie Streit oftmals abläuft, dass ich zutiefst beeindruckt bin! Deine Umschreibungen ... dieses "Schlachtfeld" habe ich direkt vor Augen - die Verletzungen, hervorgerufen durch böse Worte, gemeine Anschuldigungen usw. - Da kann ich mitfühlen! Du nimmst den Leser mit hinein!
Der äußere Aufbau gefällt mir. Die Pausen liegen an den richtigen Stellen. Also, was soll ich noch sagen?
Deine "Wortgefechte" sind "high end"!
Viele Grüße
Cori

Re: Wortgefechte

Autor: Pedda   Datum: 29.01.2013 20:07 Uhr

Kommentar: Wow, Cori, vielen, vielen Dank für so viel Lob. Ja, man meint ja mit jedem neuen Werk immer, dass man etwas ganz Großes geschaffen hat. Aber es bleiben da auch immer Selbstzweifel. Wenn es anderen auch gefällt, dann ist das umso schöner. Darum bin ich dankbar für jedes "Gefällt mir" und jeden Kommentar wie wohl jeder von uns Hobby-Poeten. Aber sei ehrlich: Kritik oder Verbesserungsvorschläge finde ich auch sehr hilfreich, wie will man sich sonst noch verbessern? Nochmals Dank, bis bald. Dein Pedda

Re: Wortgefechte

Autor: cori   Datum: 29.01.2013 20:49 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,

da sprichst du mir aus der Seele - ich wünsche mir konstruktive Kritik! Es soll ja kein "Plattmachen" sein, nichts Fieses, sondern einen Autor in seiner Arbeit weiterführen. Eine Hilfe sein, ein Augenöffnen. Man selbst ist oftmals "betriebsblind", nicht? Ich jedenfalls möchte nicht, dass Kommentare nur aus "Gut gemacht" oder so, bestehen. Eine richtige Beurteilung, nicht nur auf den Inhalt bezogen sondern auch (bei Gedichten) auf Versmaß, Rythmus, ob sich's reimt, oder bei den sich nicht reimenden Gedichten, wie ist der Lesefluss, die Einteilung usw. Auch die Grammatik und Rechtschreibung finde ich sehr wichtig - warum nicht auch auf solche Fehler höflich hinweisen? Ebenso Verbesserungsvorschläge. Wenn die gut sind, prima.
Wie ich befürchte, gehören wir mit dieser Meinung hier nicht unbedingt zur Mehrheit...(?)
Wie auch immer, ich bin hier, um mich zu verbessern und deshalb sind mir die ehrlichen Meinungen meiner Kollegen äußerst willkommen und wichtig.

Hau' mal noch so'n Teil raus! Fänd' ich suuuper!
Viele Grüße
Cori

Re: Wortgefechte

Autor: Pedda   Datum: 31.01.2013 19:54 Uhr

Kommentar: Hallo Cori, Schwester im Geiste! Stimme 100 % zu. Früher habe ich fast nur Gedichte gemacht, die aus Jamben bestanden und sich reimten und oft habe ich krampfhaft nach einem Reim gesucht und das merkt man. Ich habe nichts gegen Reime, aber sie müssen locker, fließend rüber kommen und zum Thema passen. Dies hier war einer meiner Versuche, nicht zu reimen. Ich finde das schwer. Habe versucht, mich durch Stilmittel (Form, Vergleich, neue Wortschöpfung...) von einem rein expositorischen Text abzuheben. Ist es gelungen? Ich hoffe ansatzweise doch. Ich werde es weiter versuchen. Es gibt Dichter, die können das. Da fließen die Metapher nur so und ich denke, "Wow, wie kommt man nur auf so etwas?" Da muss ich noch an mir arbeiten. Ansatzweise ist es mir, glaube ich mit "Lyrische Inkontinenz" gelungen. Aber das ist es doch... nie zu selbstzufrieden sein, denn das wäre Stillstand und literarischer Tod. Lass uns weiter machen und uns (hoffentlich) auch noch in unserem Alter weiter entwickeln. Übrigens finde ich die Fachsimpelei mit dir sehr erquickend. Dein Pedda

Re: Wortgefechte

Autor: cori   Datum: 31.01.2013 22:21 Uhr

Kommentar: Hey Pedda,
"my brother in the ghost" (noch nicht mal ein Glas Vino intus und schon SOWAS...) da haben wir ja beide dasselbe Ziel - Weiterentwicklung. Schön!
Musste mich eben erstmal schlau machen, von wegen "expositorischer Text" ... also, es ist dir gelungen, dich vom rein expositorischen Text abzuheben! Dieser gehört , seit meiner allerneuesten Erkenntnis, eher in ein Schulbuch (na, da biste ja in deinem Element ...).
Dieses Gedicht ist dir nicht nur "ansatzweise" gelungen, nein, es ist dir gelungen. Punkt. Ohne Einschränkung. Basta. Passt.
Ich habe so langsam das Gefühl, dass wir sehr Vieles "aus dem Bauch heraus" richtig machen - Intuition. Habe eben auch noch bei Wiki Einiges über "Blankvers, Trochäus, Anapäst, Daktylus und Alexandriner" gelesen (Birne qualmt, Inhalt ist aber soweit verstanden)und konnte bei näherer Betrachtung sehen, dass ich schon Vieles richtig gemachr habe, ohne diese Vorkenntnisse (bzw. ich erinnere mich schwach, dieses im Deutschunterricht gelernt zu haben, oder besser, davon mal gehört zu haben). Bei dir verhält es sich ebenso.
Lass' uns "den literarischen Tod bekämpfen!" (Posaune: Traraaaa!)
Trotz unseres "Alters" machen wir uns doch ganz gut, was? So. Und nun schnappe ich mir meinen Rollator und schau mir "Das Festival der Volksmusik" an! (Ich liege fast unrerm Tisch vor Lachen - sorry, zweites Glas Wein ist in Arbeit).
Mit fröhlichem Gruß
Cori

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