Im Dunst der Dekadenz verschwimmen
die deutlichsten Konturen – flach…
und es verstummen alle Stimmen,
die da rufen: „Hallo, hallo, wach!“
Es ist schon immer alles gleich gewesen!
„Da ist doch nichts!“ – „Das war schon so!“
Macht bitte jetzt kein Federlesen…
Hier ist‘s genau wie anderswo!
Nein, überall ist es genau wie hier –
die gleichen Menschen leben, weit
verstreut…und alle können nichts dafür!
Die Menschlichkeit gibt’s gratis heut‘!
Sie schimmert golden auf der Welt –
daran besteht ja wohl kein Zweifel!
Wer harmlos aussieht, der gefällt –
und sieht er gar aus wie der Teufel…
dann überseh’n wir das total diskret!
Sonst wären wir doch intolerant…
In niemands Zügen, nirgends steht:
„Ich mach euch platt, mit einer Hand!“
Ob ich mich falsch und grausam zeige,
was mir beliebt so vorzuschweben –
ob ich ein Mörder bin, ob feige…
der Unterschied macht’s aus im Leben!
Doch wenn ich was nicht sehen will,
dann find‘ ich alles schön und gut!
In meinem Kopf, da bleibt es still –
und heimlich fließt das rote Blut!
Kommentar:Außergewöhnlich, der erste Vers hat mir gleich am besten gefallen, er könnte auch allein stehen und hätte Sinn. Wie immer bestechen deine Gedichte durch die gerade, unverdrehte Sprache und die guten Reime. (und den Sinn)
Sauber!
Kommentar:Ja lieber Alf ich kann mich gar nicht so schön ausdrücken, wie ich möchte, aber die liebe Verdichter tat dies oben schon so super, da schließe ich mich gerne praktisch an,
lieben Gruß an dich!
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]