Der schmale Streifen, wo allein ich stehe,
entfernt sich schnell vom dominanten Stern.
Der krumme Boden dreht sich wie 'ne Trommel
und kippt mich gnadenlos ins dunkle ab.

Oh, Sonne, Sonne, las mich doch nicht fallen!
Erfass mein Körper, bieme in das Reich
des ew'gen Lichts, wo jedes Teilchen mein
geladen jubelt, sprudelt, leuchtet grell!

Gib mir ein Schwung, Vorstoß ins Ungewisse,
Initialgeschwindigkeit schraub hoch!
In mich wird Universum neu geboren.
Es dehnt sich aus und sprengt mein Existenz.

Und was ich war und was ich hinterlassen –
mein Alltagsbild - verschlingt das schwarze Loch.
Ich bin geteilt in Myriaden Sternen
und unter ihnen schwebt 'ne neue Sonn.

Nun fleht sie an, ein andres ich, ein Neuling:
"Oh, gib mir Kraft von deiner Energie!
Verhelfe mir die Hülle zu durchbrechen,
so, wie mein Vorfahr sie mit Schwung durchbrach!"


© Heinrich_Rahn


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