Begegnung mit einem Traum

Heute Morgen sprach ich mit einem dreisten Traum.
Ich erinnerte mich zwar kaum.
Knapp schemenhaft habe ihn noch erwischt
und ihm verärgert zugezischt,
warum er meine Fantasie für sich verbucht,
immer wenn ich müde nur Ruhe gesucht.

Viel anders geht das nicht, mein Freund,
weil nur im Schlaf der Mensch mal träumt.
Denn bist du wach, habe ich weniger Macht.
Also habe ich mir heimlich ausgedacht,
dir aufzulauern, bis du im Tiefschlaf bist.
Dann schleiche ich mit Hinterlist
in deine wehrlose Seele,
die ich nur scheinbar bestehle.
Denn auch dich bereichert mein nächtliches Tun.
Und manchmal lass ich dich ja auch ruh n.

Meistens kannst du mich einfach vergessen
Ich bin nicht nachhaltig besitzversessen
Und wachst du morgens munter auf,
bin abwechselnd ich im Tiefenrausch.

Sein Disput mit mir hat mich überzeugt,
daß er sich sportlicher Fairness beugt.
Ich habe ihm Frechheiten nachgesehen
Und freue mich, heute schlafen zu gehen.


12.1.2014


© Wolfgang Karwatzki


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Kommentare zu "Begegnung mit einem Traum"

Re: Begegnung mit einem Traum

Autor: Alex Anders   Datum: 14.01.2014 12:52 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang,
schön wieder von dir zu lesen. Zu deinem Thema sah ich vor einiger Zeit einen interessanten Bericht. Die Wissenschaft hat doch tatsächlich herausgefunden, dass es Menschen gibt, die bewusst träumen und diese Vorgänge nach eigenem Ermessen steuern können. Für mich nichts Neues, denn mir geht es mein Leben lang schon so, ich bin mein eigener Traumspielfilmregisseur und wiederhole Szenen oft so lange (auch mit Zufallsgenerator) bis sie mir gefallen. Kommt nichts Zufriedenstellendes dabei raus, so wache ich einfach auf. Gehts hier anderen auch so?
Gruß, Alex

Re: Begegnung mit einem Traum

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 14.01.2014 15:55 Uhr

Kommentar: Hallo Alex,
jau,
kann ich aus jahrzehntelanger Erfahrung bestätigen.
Bei mir hat s noch eine Variante, daß ich manchmal in Farbe träume.
Das mit den Lottozahlen ist mir leider noch nicht ganz gelungen.
Gruß
Wolfgang

Re: Begegnung mit einem Traum

Autor: Pedda   Datum: 21.01.2014 20:00 Uhr

Kommentar: Hallo ihr beiden Weggefährten. Nein, ich habe mich nicht ganz abgemeldet - da bin ich wieder. Es war halt eine selbst auferlegte Schreibabstinenz, weil ich irgendwie leer war. Aber jetzt juckt es wieder in den Fingern. Bewusst träumen - davon habe ich schon gehört. Kann man das üben? ich hatte mal eine Freundin, die jeden Morgen bis ins kleinste Detail mehrere Nachtträume resumieren konnte. Faszinierend! Gruß Pedda

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