Im eisig kalten Morgengraun
da blickte ich durch's Tor
und was ich sah ihr glaubt es kaum,
ein Bettler stand davor.

Der Regen fiel auf ihn herab,
mein Herz fing an zu klagen.
Ich nahm mein Kleid und ging hinab;
was sollte ich ihn fragen?

Der Mann der da im Regen stand,
zerlumpt und so zerrissen,
ich Mitleid nur für ihn empfand,
wie bang war mein Gewissen.

Ich sah ihn an, sein Weg war hart,
die Wunden ich nicht zählte,
doch durch sein Herze zogen zart
die bunten Farben seiner Seele!


© I. Kunath


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