- 1 -

Der Ort des Friedens - Santiniketon.
Da schuf Tagore die Versenvision,
ein Kranz von Opfernlieder - Gitanjali,
geflochten für den Mond und für die Sonn.

- 2 -

Die Himalaya treibt die Ganges Flut.
Auf heiligen Wellen unter Sternenglut.
Rabindranath als Pilger unermüdlich,
besingt das Wischnureich mit Wohlgemüt.

- 3 -

Gazellen tanzen, Flöten spielen schrill.
Ein Jüngling wandert, weiß nicht was er will.
Von heiterem Krischna wird er bald gesegnet –
In Tropennacht fällt Blumenregen still...

- 4 -

Champak wirft goldene Düfte ringserum.
Die Schwärmende vergessen Geld und Ruhm.
Gedichtentempel bauen sie in Dschungel.
Rabindranath prägt ihren Heiligtum.

- 5 -

Wie Edelhirsch läuft hastig der Gesell,
ihn lockt 'ne weite Stimme hoch und hell.
Der Wald verbürgt ein singendes Geheimnis...
Es schmiegen sich zwei Ströme an dem Quell.

- 6 -

Sanijasi in der Hütte lebt allein.
Gedanken fließen abgeschieden, rein.
Ein Hauch von Poesie berührt die blassen Lippen...
Bezwingend wirkt der süße Sinneswein.

- 7 -

Beschwörung im November - süße Qual.
Wollüstig stöhnen Nächte in Bengal.
Befruchtend sprudelt breite Brahmaputra.
Öllämpchen flackern - Vollmondritual.

- 8 -

Der Ort des Friedens - Santiniketan.
Die Sternenordnung lernt man da spontan.
Shal-Bäume bilden die Tagore-Allee...
Da möchte gerne schreiten Heinrich Rahn.


© Heinrich_Rahn


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