Bekanntermaßen reimt sich Liebe
Sehr fantasielos auf die Triebe
Doch unvermeidbar auch auf Hiebe
Die Worte sind sich nah, wie Lust
Das reimt sich wiederum auf Frust.
Bei dem Gedicht „Die Liebesnacht“
Sei`n diese Worte sehr bedacht

Legt man abends sich ins Bette
Verfolgt dies meistens Schlafenszwecke
Zwingend ist dies aber nicht
Es gibt noch andres von Gewicht
Ohne an Schlaf denken zu müssen
Kann man den Partner zärtlich küssen
Sei dies nur zur guten Nacht
Oder plötzlich was erwacht

Der Partner liegt gleich nebenan
So dass man ihn berühren kann
Man liegt dann nicht nur so daneben
Sondern spürt in sich ein Leben
Im Schutz der Nacht und Dunkelheit
Greift man hinüber nach dem Leib

Zunächst nur vorsichtig berühren
Nur um des Andren Haut zu spüren.
Man greift die Hand auf dass man spürt
Ob sich beim Andern auch was rührt
Ist man denn nicht der Liebe wegen
gerne bereit sich hinzugeben ?
Die Finger in der Hand des Andern
Fangen dann plötzlich an zu wandern

Streichelnd tastend und nach oben
Da kommt zunächst der Ellenbogen
Am Oberarme angelangt
Fühlt sich die Haut schon an wie Samt
Dann zärtlich um die Schulter rum
Da liegt man leider etwas krumm
Doch ist der Griff auch ganz bequem
Man kann den Körper zu sich dreh`n
Wenn dafür die Notwendigkeit
Für eine bessre Griffigkeit
Oder man dreht ihn auf den Rücken
Die volle Fläche voll Entzücken
Der Körper, wie ein offner Fächer
Die Angriffsfläche ist nun besser

Doch diese Situation verlangt
Nun endlich auch die zweite Hand
Man beugt sich vor zu einem Kuss
Weil man den Arm frei kriegen muss
Nach einer kurzen Kletterübung
Hat man nun beide zur Verfügung

Nun muss man aber näher rücken
Um zweihändig zu beglücken
Wo man auch streichelt, man entdeckt
Den Körper als das Lustobjekt
Die Lippen auf geliebter Haut
Da wird doch wohl was aufgebaut.
So streichelt man sich weit voran
Und zeigt was der Liebhaber kann.

Es kommt die Wollust doch sehr leicht
Wenn man bestimmte Stellen streicht
Auf Rundungen in allen Fällen
Und dann auf den behaarten Stellen
Sófern solcherlei vorhanden
Man kann auch ganz wo anders landen
Vielleicht gezielt und unverdrossen
Was ansonsten meist verschlossen.

Ein Glück ist`s doch auf dieser Welt
Was Liebe da zusammenhält
War man vorher noch erschlafft
Reckt sich längst die Manneskraft
Da küsst man das geliebte Wesen
An Liebe soll die Welt genesen
Die Hände streicheln ganz verliebt
Die Gegend, wo es Drüsen gibt
Wenn das die richt`gen Stellen sind
Der Partner dabei gern anspringt
So weit, es ist ja fast vollbracht
Das wird die tolle Liebesnacht !

Doch murmelt jetzt das Wesen rüde:
Lass mich doch schlafen, ich bin müde

Ein Schlag, als wäre man besoffen
Gekränkt, verletzt, im Stolz getroffen
Das ganze lüstige Erregen
Verfällt sofort des Ärgers wegen
Und alles Sexualverlangen
Fällt wie ein Kartenhaus zusammen
Wie kann das sein, versteht man nicht
Das hat doch alles sein Gewicht
Bedürfnisse, die sind doch da
Wie Essen, Schlaf et cetera
Die ganze abendliche Lust
Sie wird verdrängt durch einen Frust
Bleibt nur zu hoffen, dass die Wut
Der Liebe keinen Abbruch tut.

Und die Moral von der Geschicht`:
Diese kenn` ich leider nicht.


© Peter Pietsch


2 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher




Kommentare zu "Die Liebesnacht"

Kommentar schreiben zu "Die Liebesnacht"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.