Abendwolken


Traumbeladene Abendwolken
machen es der Sonne gleich,
ziehen in das weit entfernte,
ungekrönte Schattenreich,

in Gold gegossene Himmelsbarrieren
weisen ihnen den Weg dorthin,
denn nach schlichter Geborgenheit
und nach stiller Ruhe steht mein Sinn,

bildhaft schöne, grelle Farben
tummeln sich kurz am Himmelsbogen
werden von der nahenden Nacht getragen,
sind der Dunkelheit gut gewogen,

lasst die Abendglocken läuten,
schreitet inniglich zum Gebet,
achtet keinesfalls darauf
wie und wann der Tag vergeht,

ach, du fehlst mir in diesen Stunden,
Traurigkeit zieht bei mir ein,
mein ängstliches Herz und ich
möchten endlich bei dir sein,

liebevoll, ja zärtlich
möchte ich dich
in meine Arme schließen,
und mit dir das „Jetzt“ genießen.


© Jürgen


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Kommentare zu "Abendwolken"

Re: Abendwolken

Autor: stephanjrn   Datum: 20.08.2015 20:00 Uhr

Kommentar: Ich ließ mich in das Gedicht tragen von dem Anfang "traumbeladene Abendwolken", der mir sehr gut gefällt, einer schönen lyrischen Beschreibung des Abendhimmels, wurde an Ruhe und Seligkeit erinnert (Abendglocken und Gebet) und landete in wohlwollender, nicht verlangender Sehnsucht nach Jemandem, im Jetzt - ich wurde mitgenommen, ungeahnt. Danke.

Liebe Grüße,
Stephan

Re: Abendwolken

Autor: possum   Datum: 21.08.2015 2:24 Uhr

Kommentar: Ich sage ganz still und leis, herzlichen Dank lieber Jürgen! LG!

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