„Morbus Animus“

(THOMAS MANEGOLD: „Morbus Animus“
Psychopathische Kurzgeschichten und Tiraden
Buch, Softcover 202 S., 19×13,5cm,
ISBN: 978-3-940767-40-0, Edition Periplaneta, GLP: 13,00 € )

„Der Verrückte ist deshalb Verrückt, weil er das, was die Mehrheit in seinem Umfeld vereint nicht akzeptiert“

„Morbus Animus“ (Krankheit: Geist.)nennt sich das aktuelle Buch von Autor, Künstler, Mediengestalter und Sprecher Thomas Manegold. Verlegt durch die Periplaneta-Verlag und Mediengruppe (Verlag- Kreativzentrum- Buchhandlung- Studio- Literaturcafé ) in Berlin. Ein Verlag für Querdenker und professionelle Paradiesvögel, von Manegold selbst mitbegründet im Jahr 2007, wo er seid dem als Produktionsleiter tätig ist.

„Morbus Animus“ ist ein skurriler Roman der auf Grund einer Psychose glaubt er wäre eine Kurzgeschichten-Sammlung.
Wahrlich ist der Versuch die Zusammenhänge zu verstehen ermüdend und der Lesende wird dieses Unterfangen schnell aufgeben und dazu übergehen Geschichte für Geschichte zu lesen und Ideen so wie Gedanken Schritt für Schritt kennen zu lernen.

Manegold befördert seinen Leser direkt in den den Kopf eines Wahnsinnigen der fragmentarisch eigenen Erlebnisse und die anderer Patienten, einer geschlossenen Psychiatrie, wiedergibt und untersucht .
Eine erbarmungslose Gesellschaftsanalyse mit Hang zur Existenzphilosophie. Nicht nur die Handlungen der einzelnen Episoden erweckt die Aufmerksamkeit des Lesenden auch die bild- und facettenreiche Sprache deren Potential von lyrisch/blumig über wütend/aggressiv bis hin zu fäkal/niveaulos reicht, macht „Morbus Animus“ zu einem wahren Lesevergnügen. Manegold erschafft für sich selbst eine große bunte Bühne auf der er sein Können als Autor unter Beweis stellt.
Zwischen den Kurzgeschichten finden sich die Gedanken des Protagonisten Michael E, der diese in seinem Notizbuch niederschreibt. Beim versuch seine Stimmen in das Buch zu verbannen überschreitet er Grenzen, kritisiert, philosophiert und bringt, zumeist wütend all das zu Papier was ihm so durch den Kopf geht.
Auf diese Weise entsteht ein Buch im Buch, das selbst an sich den Anspruch erhebt eine Bibel zu sein. Eine Bibel für all jene die ein selbstbestimmtes und freies Leben führen wollen ohne die, in unserer Gesellschaft vorherrschende, Angst Wagnisse ein zu gehen und neue Wege zu beschreiten.
Für Menschen die den Wunsch haben voll und ganz aus allem aus zu brechen, ihren Weg selbst bestimmen wollen und sich nicht gesellschaftlichen zwängen und existenziellen Ängsten unterwerfen wollen. Um als Mensch das seien zu können das sie selbst als richtig erachten. Und vielleicht dass das sie glücklich werden lässt? Wenn nicht glücklich dann vielleicht nur frei?
Für Menschen wie Michael E, dessen Lebensweg ihn ironischerweise in die geschlossene Psychiatrie geführt hat. Wo ihn drei Tabletten am Tag von seinen Stimmen heilen und in die Mitte der Gesellschaft zurück führen sollen.
In eine Gesellschaft in der er sich als „Arbeiterkind das im Wald aufwuchs“ niemals ernst genommen und stets missverstanden sah.
Differenzierung stellt Michael E. Nicht mehr an. Er urteilt meist pauschal, vernichtend, übersteigernd und stark subjektiv, angereichert mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und einer Priese überheblichem Zynismus.
„Morbus Animus“ erfüllt in den Punkten Aufbau, Handlung und Sprachbild alle Kriterien um als Interessant zu gelten. Manegolds aktuelles Buch ist eine literarische Tüte bunter Gummibärchen mit einem zynischem Beigeschmack. Für Menschen die sich gerne zu literarischen Grenzgängen aufmachen ist „Morbus Animus“ ein Reiseführer durch einen psychisch kranken Naturpark voller gesellschaftlicher Missstände.


Meiki, the cute little dead



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