Ich war immer schon an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Es hätte ganz anders kommen können, hätte mein, vom Alkohol verblendeter Vater, seinen Lebenstraum zu Ende geführt. Hätte er sein, kurz nach dem grossen Krieg gegründetes Geschäft, im Sinne eines integren Kaufmannes weitergeführt.

Meine Erinnerungen gehen nicht soweit zurück , ich weiss nur aus Erzählungen, dass wir eine angesehene Unternehmer-Familie waren und in einer, für damalige Verhältnisse, grossen Wohnung mit Garten und allem Drum und Dran lebten.

Es kam zum Konkurs, der Vater wurde verurteilt und unser schönes Leben endete plötzlich in einem Fiasko. Die schönen Dinge waren weggenommen, die Wohnung nicht mehr zu halten. Das Ende dieser Zeit in einer winzigen Einzimmer-Wohnung mit grossen existenziellen Sorgen war mein gedanklicher Anfang. Ich war jetzt bei Verlierern zu Hause.

Ich war seit ich denken kann mit Problemen konfrontiert. Ich musste erfahren, dass ich selbst ein Problem war, nämlich ein Kind das nichts zu seinem eigenem Fortkommen beitragen kann. Ich musste immer kämpfen um meine Anerkennung, kämpfen um überhaupt da sein zu dürfen. Ich war auf eine Verliererstrasse mitgenommen worden.
Meine Lebensaufgabe war ab dieser Zeit , diese Strasse in eine andere, bessere Richtung zu bauen.

© halifax



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