Da ich – außer meiner beachtlichen Spickzettelsammlung – bislang nichts Nennenswertes zustande gebracht habe, scheint mir jetzt der Zeitpunkt gekommen zu sein, diesen Flirt zu intensivieren. Ich spüre ein Kribbeln im Bauch. Bin ich verliebt? Aber in wen, in was?
In mich selbst? In das Schreiben, in die Literatur, in das Erzählen?
Ich kann alle Fragen mit ja beantworten.

Wenn es Liebe zum Schreiben ist, dann will ich diese Zuneigung pfleglich behandeln. Soll heißen: Ich will, sofern das Talent reicht, das Handwerk des literarischen Schreibens lernen. Da kommt mir die Literatur-Akademie wie gerufen. Das könnte das Vorwort meiner Geschichte sein. Ich bin bereit für ein neues Kapitel.

Beim Verfassen meiner Texte kommen Erinnerungen ans Licht die mir beim verbalen Erzählen nicht eingefallen wären. Für ein schonungsloses Erzählen der eigenen Biografie braucht es Mut. Nur wenn ich bis in die letzten Höhlen meiner Alkoholikerseele leuchte kann ich authentisch bleiben. Ich möchte sehr präzise, bis auf den Punkt genau, das in Worte fassen können, was in einem Menschen vorgeht, wenn er sich fremdgesteuert fühlt.
Ich sehe es als meine Aufgabe an, Fragen zu beantworten, den Leser mittels erzählter Erfahrung in eine Welt mitzunehmen, die er zuvor nicht für möglich hielt.
Mit literarischen Mitteln möchte ich versuchen die reißerischen Momente zu umschreiben und gern benutzte Klischees entkräften. Die Spirale eines Absturzes in die Säuferhölle zu beschreiben wird ohne Sarkasmus nicht möglich sein, schon gar nicht dann, wenn der Protagonist selbst, diese als eine fröhliche Fahrt in den Hades empfindet. Suizid auf Raten ist eine gängige Beschreibung für hoffnungslos abhängige Alkoholiker. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen scheint schier unmöglich, schon gar nicht dann, wenn der soziale Abstieg bereits die letzte Sprosse der Leiter erreicht hat. Auch dieses Kapitel kann ich nur metaphorisch umsetzen.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist chronologisch vorgegeben. Dass es ein gutes Ende gibt ist klar, denn es ist (m)eine Life-Story.
Als Schreibform sehe ich die Ich-Perspektive als am besten geeignet. Ich möchte versuchen, die verschiedenen Zeitphasen mit dem passenden Sprachduktus zu gestalten. So waren meine Jugendjahre von Literatur eines Peter Rosegger und später von Mark Twain (Tom Sawyer) geprägt. Meine „wilde“ Zeit hatte einen Charles Bukowski oder Robin Moore am Programm und heute sind es Vladimir Nabokov und Leo Tolstoi. „Krieg und Frieden“ habe ich immer noch nicht gelesen.



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