Ich erwache aus der schönen Traumwelt und möchte am Liebsten wieder darin entschwinden. Nichts desto trotz setze ich mich auf, um wie jeden Morgen als Erstes, den Blick aus dem Fenster zu Richten. Da erblicke ich das alljährliche Wunder. Sofort springe ich aus dem Bett, dabei sei anzumerken: es war ein Etagenbett und blicke aus dem Fenster. Ich betrachte die Schönheit der Schneeflocken die langsam zu Boden gleiten. Einerseits kann ich mich des Anblicks kaum entreissen. Ich sehe Schneebedeckte Autos, Bäume und Büsche. Doch Andererseits ist nun das Bedürfnis doch zu gross diese Schönheit mit dem Menschen zu Teilen der mir jeden Tag zugleich versüsst und unerträglich macht. Dieser Mensch der jeden Tag mein Leiden teilt und doch nicht ganz versteht. Ich bücke mich zum unteren Teil meines Etagenbettes und rüttle am Leib meiner kleinen Schwester und sage mit aufgeregter Stimme: "Aufwachen! Das musst du unbedingt sehen. Schnell! Komm!" Ich geb ihr keine Möglichkeit schon im Zimmer aus dem Fenster zu schauen, nehm sie an der Hand und schleife sie ins Wohnzimmer. Sie versteht überhaupt nicht, was mich so aufregt und fragt wiederholt: "Was denn, Brooke? Was ist passiert?" Bis ich schlussendlich das Fenster geöffnet habe, meine Arme um ihren Bauch schlinge, zupacke und sie hochhalte. Wir gucken gemeinsam nach draussen in den schneebedeckten Park. Wir bewundern still den Anblick. Ich geniesse ihr stummes Staunen. Dann bemerke ich: "Schön, oder?"-"Ja", haucht sie. Ich muss sie absetzen, weil sie zu schwer wird. Und als ich schon daran bin den Stuhl zu holen, bittet meine Schwester schon: "Nein, warte. Halt mich noch einmal hoch, ich will nochmal sehen. Bitte Brooke." Ich antworte lächelnd: "Keine Angst, ich hole ja nur einen Stuhl. Du bist jeden Tag schwerer." Ich helfe ihr auf den Stuhl, dann halte ich sie um die Hüfte. Normalerweise meckert sie, sie könne das selbst. Doch heute nicht, heute hält sie mit einer Hand meinen Arm.
Ich bin glücklich. Und ich merke: Sie ist es auch.



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