Nichts ist wichtig, nicht der Schein,
nicht die Wahrheit, nicht das Sein,
nicht das Nichtsein, gutes Wollen,
nicht das Schöpfen aus dem Vollen,
nicht das Leiden, nicht der Trost,
darauf bring ich einen Toast
aus - und dann trink ich fleißig.
Darauf sammle ich das Reisig,
trag‘s zum Pfahl an dem ich stehe,
und bevor ich weitergehe
fessle ich mich - zünd' es an!
Es geht schief was schiefgeh’n kann,
das jedoch klappt ganz bestimmt
weil dann alles wieder stimmt
und grad dieser „Dienst“ am Ganzen
wird sich noch in den Bilanzen
nützlich zeigen, denn das „Böse“
gibt sich damit eine Blöße,
es vernichtet sich gar selber.
Und die ganzen doofen Kälber
tanzen um den Pfahl herum,
rufen: „der war wirklich pudeldumm,
hatte null Verstand, sein Wille
war nicht mehr als leere Hülle,
dazu war er nicht viel wert,
denn seine Ansicht war verkehrt.
Drum begrabt in aller Ruhe
ihn und sein wichtiges Getue,
das er für bare Münze hält.
Er war nicht brauchbar für die Welt!“
Denn nichts ist wichtig, was passiert
ist egal - wenn sich's rentiert
drückt man beide Augen zu
und der Ruf „lasst mich in Ruh“
geht durch die sozialen Klassen…
„kommt und füllt uns uns‘re Kassen“,
das ist wichtig, nicht das Sein,
nicht das Wollen, nicht der Schein,
aller Menschlichkeit im Denken –
Schritte soll'n uns dahin lenken
wo man jeden Sinn vergisst
weil ganz am Ende wohl nichts ist.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Nichts ist"

Re: Nichts ist

Autor: possum   Datum: 01.07.2014 9:43 Uhr

Kommentar: Enorme Gedanken lieber Alf! LG!

Re: Nichts ist

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.07.2014 6:50 Uhr

Kommentar: Danke, liebe Possum! Da wars mir beim Schreiben fast schwindlig...:-))

LG Alf

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