Die Sonne geht am Schlachtfeld auf,
das Leben schüttelt sich und lacht –
es nimmt ja alles schlicht in Kauf,
ob es nun gut, ob schlecht gemacht!

Für viele kam das jähe Ende:
der nächste Morgen ward nicht mehr!
Und der Geschichte neu Bände
sind für die Toten Zeilenleer.

Wer hat sie in die Schlacht geschickt,
die Hoffenden – voll Zuversicht?
Wer lebt, der glaubt auch, daß es glückt
und weit ist ihm das ewige Licht…

Wenn er dann auf sein Schicksal trifft,
bleibt keine Zeit zum Überlegen!
Wir steh’n, gedruckt in Himmelsschrift,
die dunkle Götter einsam pflegen!

Drum schau: die Sonne geht dir auf!
Du hast mal wieder überlebt.
Geh nun den steilen Weg hinauf,
der wie im Nebel vor dir schwebt.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Was dir vorschwebt"

Re: Was dir vorschwebt

Autor: noé   Datum: 10.05.2014 13:56 Uhr

Kommentar: Und ist der Nebel noch so dicht:
jeder Schritt ein Schritt ins Licht!
BiSi

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