Ein jeder kehrt vor seinem Tor und wirft es dann dem Nachbarn vor


© Clemens Ratte-Polle


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Beschreibung des Autors zu "Ein jeder kehrt vor seinem Tor und wirft es dann dem Nachbarn vor"

Ein jeder kehrt vor seinem Tor und wirft es dann dem Nachbarn vor.

Jeder schiebt seinen Dreck immer zum anderen.
Die Schuld hat immer ein anderer.
Man wälzt seine Schuld ab.
Man schiebt die Schuld anderen zu.
Von eigener Schuld ablenken auf den Nachbarn.
Man gibt nichts zu.
Man entschuldigt sich nicht, man bittet nicht um Entschuldigung.
Die anderen sind schuldig.
Man selbst wäscht sich in Unschuld.


Das ist die verquere Version vom klassischen Sprichwort:
"Ein jeder kehr vor seinem Tor, da hat er Dreck genug davor."
Da bedeutet:
Jeder solle sich um seinen Scheiß kümmern, statt beim Nachbarn zu schnüffeln.
Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.
Suche jeder die Schuldigkeit bei sich, statt bei anderen.
Weggucken statt einmischen.
Anonymität wahren, statt Nachbarschaftshilfe.
Pranger nicht den anderen an.
Akzeptiere still des anderen Schuld.
Du kannst eh nix ändern.
Wenn es dich nicht stört, dann halt den Mund.
Du darfst nicht Polizei spielen.
Spiel hier nicht den Kapo.
Lass die anderen doch machen was sie wollen.
Du darfst nicht wachsam sein und der Gesellschaft helfen.
Du darfst keine Zivilcourage zeigen.
Sei du Biedermann und schweige zu Verbrechen anderer.
Sonst folgt deren Rache...
Ordne dich unter und diene.
Lass die Stärkeren gewinnen.
Du bist nichts und wertlos.
Sei Untertan.

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