Der Schatz der glühenden Wolken

© Tobias Süess

Wenn das Licht der Sonne den Himmel mit feurigen Strahlen und Sinne streichelnden Tropfen aus gleissender Glut besprüht und heilsamer Hauch von Magie in staunende Augen sickert. Der Horizont in Röte verschwimmt und die Farben majestätisch im Spektrum der Dämmerung auf schwebenden Nebel projiziert werden. Dann möchte ich am liebsten diese imposanten Wolken erklimmen. Über ihre weichen Wölbungen wandern, durch ihre weiten Felder streifen und zum Schluss, den letzten, grossen, weissen Vorsprung aus kondensiertem Wasser besteigen. Oben angelangt, weit über diesen wässerigen Massen, würde ich einem Schatzsucher gleich die windumtoste Höhe nach intensiven Nuancen, durch die Partikel dieser Welt hindurch als lebendige Saat gestreut, absuchen. Ich würde mich auf einen langen Weg machen, der Zeit weg eilend an den Zenit unserer Erde spazieren und wenn ich dort im bunten Spiel aus Funken gebadet, tief im Innersten um Jahre gewachsen, die Erlösung meine Seele umspülen spüre. Dann vermögen nicht mal die düstersten Schatten einen Bruchteil dieser Pracht mit Dunkelheit und Angst zu verderben. Nicht einmal die bittersten und schmerzlichsten Momente, verzerrt und um schmückt in meine Erinnerung gebannt, treten dann zu Tage. Eins mit diesen funkelnden Flammen, die den fort fliessenden Tag süsslich und glorreich seiner Umwandlung entgegen feiern, und durch den reinen Reichtum der zahllosen, belebenden Gefühle, die dieses Spektakel mit berstender Wucht auslöst, in Zauber gehüllt wird mein Herz, gefüllt mit Kraft und Stärke, zu einer prallen Frucht reifen, welche all die Schwärze, die sich während meines Lebens angelagert hat, fort wäscht und all ihre heilenden Säfte inspirierend und erhellend durch meinen gesamten Körper strömen lässt.


© von Tobias Süess, 2015


© Tobias Süess


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Beschreibung des Autors zu "Der Schatz der glühenden Wolken"

Als ich aus dem Fenster schaute, und mehrere Stockwerke über dem Boden, die Sonne am Horizont ihre glühende Magie auf Wolken projizieren sah, entstand kurz im Anschluss dieses Wortgemälde.

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