Ich erinnere mich noch an damals, als hier alles um mich herum mit Leben erfüllt war, als alles hüpfte und nichts stand. Damals, als die stumpfen und erdigen Farben unsere Umgebung noch natürlich wirken ließen und keine Neon Farbe oder monotones Grau alles tot machte . Damals, als die Erde noch so weich war, dass man sie ein Bett aus Daunen nennen durfte. Ich erinnere mich noch, welch schöne Farbe sie an so vielen Stellen hatte, nichts als Leere existiert heute. An diesen Tagen, als überall das kristallklare Leben die Berge herunterfloss, riesige Gruben es hielten. Wie ein sanfter Lufthauch mich erfrischte, der Westwind mich wärmte.
Damals, da war ich noch nicht so alleine. Jeden Tag bekam ich diese sanften Streicheleinheiten, die meisten an meinem Kopf, das mochte ich besonders gerne. Damals wurde ich morgens von sanften Stimmen geweckt, die mir einen tollen neuen Tag ankündigten. Das Reine floss durch meine Adern, es machte mein Leben so wundervoll. Ohne Frage, meine Welt war perfekt, meine Welt nannte ich immer das Paradies .
Doch alles hat sich verändert, man sagte mir, ich würde noch Jahrzehnte diese wundervolle Welt genießen können. Die Menschen waren freundlich und kümmerten sich um mich, obwohl ich sie gar nicht kannte, ich fühlte mich beschützt und kraftvoll.
Bis sie kamen. Sie verkündeten einen Ort, an dem es besser sei, als mein erster Freund von dannen schritt. Dort, wo er hinkäme, würde er mehr gebraucht werden, da würde er besser herumwandeln können, ein Ort wie „Walhalla.“ Am Anfang bekam ich nichts von der Sache mit, es war eine Nacht- und Nebelaktion. Meine Freunde schliefen, ich schlief, als Heulen die Stille durchbrach. Dieses unaufhaltsame Heulen, mehr ein Schreien, ein Winseln um Gnade. War ich verrückt geworden? Hörte ich Dinge, die gar nicht geschahen? Mein Wille zu Schlafen war größer als die Kraft , Neugierde zu entwickeln. Doch dieses Heulen, es ließ mich einfach nicht los. Der Wind drang mit jedem Grillenzirpen stärker zu mir durch. Ich hörte ein Knacken, noch eins und noch eins. Mit jedem Male wurde es lauter und stärker, hielt mich vehement von meinem Schlaf ab. Meine pulsierenden Adern beruhigten sich langsam, als sich die Schreie wie von Zauberhand verflüchtigten. Alles, alles, was mir der Geist eingefleucht hatte, war es nur das Produkt meiner inneren Unruhe? Ich hoffte es.
Keine Stimmen weckten mich. Ich erwachte von alleine. Er flüsterte lauter, als sonst. Es tat weh. Niemand um mich herum, ich war alleine. Wo waren alle meine Freunde hin? Mein Zustand? Unbeschreiblich. Nur mich ließ man am rechten Fleck, ich war zu stark und massig, mich konnte man nicht so schnell wegbringen. Stille. Auf einmal begriff ich, wie einsam ich eigentlich war. Was sollte ich noch hier? Eine grässliche Neon Farbe blendete mich, hatte Angst, dachte Lucifer würde mich erst in tausenden von Sonnen holen. Das Letzte, was ich spürte, war das metallene Werkzeug, das meinen hölzernen Rumpf zerschmetterte. Das Einzige, was von ihm übrig blieb, war ein lebloser Stumpf und die verästelten Arme, die seinen Körper solange Zeit gehalten hatten.


© Ecologie Savioor


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Beschreibung des Autors zu "Mein Leiden"

Hoffe die Geschichte gefällt euch, wenn ja lasst doch mal ein Kommentar da. Hoffe, sie regt euch etwas zum Umdenken an.
Lg Ecologie Savioor

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