Liebe - dazu ist noch nicht alles von allen gesagt…

Wenn die große Liebe doch dahin stirbt, ist das Feld bereitet für Grübeleien, Selbstvorwürfe gar Hass der Getäuschten.
Die Lebensläufe der meisten von uns zeigen am Ende, wie müßig es war, auf das große Liebesglück zu hoffen. Warum?
Weil das Leben unbegreiflich bleibt; es liegt ihm weder an unserem Wohl noch will es uns gar wehtun; einzig an stetiger Fortpflanzung seiner Lebewesen liegt ihm.
Sind wir, ob Mensch ob Tier, ihr nachgekommen, ist es nun an uns, das Beste daraus zu machen.
Das Leben macht nur ein unverbindliches Pauschalangebot.
Wenn manche Paare von lebenslanger, großer Liebe berichten, erinnert es an das Wiederfinden der von Zeus gespaltenen Kugel-Menschen aus dem Symposion Platons wie es der Dichter Aristophanes schildert. –
Eine Eigenschaft zeichnet lebenslang glückliche Paare aus: Sie hoben auch die kleinste Münze alltäglicher Zuneigung auf und schenkten sie einander.

© HFinke 7/89


© Hans Finke


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Kommentare zu "Liebe"

Re: Liebe

Autor: simon   Datum: 12.10.2013 1:10 Uhr

Kommentar: Hallo Hans, Du hast mich angeregt, ein etwas anderes Liebesgedicht zu deinem Text zu verfassen...[Es ist was es ist?]

"Eine Eigenschaft zeichnet lebenslang glückliche Paare aus..."?
Eine eigen geschaffene Eigenschaft? [never!]

"Das Leben macht nur ein unverbindliches Pauschalangebot."?
Die Liebe auch!

Herzliche Grüße
Simon

Re: Liebe

Autor: Hans Finke   Datum: 12.10.2013 16:02 Uhr

Kommentar: Lieber Simon,
ich sags mal so: Leben ohne Wesen ist wie ein neues, leeres Haus. Sonst ist da nix – alles leer, alles schweigt, weil nix ist.
Dann kommen die Lebe-Wesen, die Viecherl, auch die winzigsten, die Pflanzen und letztlich die Homosapienslinge aller Couleur.
Und jetzt beginnt das Gewusel unter den Ankömmlingen. Und wir sind bald schon das zoon politikon, das animal social unten ihnen und agieren entsprechend.
Insofern ist Liebe, objektiv gesehen, physiologische, biologische, nehmen wir noch die Psyche hinzu, Determination; also nichts als ein Programmpunkt, in der „Software“ der Lebewesen, wozu ich Pflanzen rechne.
Ironisch wie ich bin, stell ich mir vor, wie die entsprechenden Gene im Organismus, die mit der externen Wirkung von Beziehungsgeflechten zu tun haben, sich kaputtlachen, wenn sie merken, wie kryptisch wir über Liebe parlieren. Daher kann ich sie nicht a priori als externes Pauschalangebot bezeichnen, eher als eine Art Lockstoff in uns.

Leben ist das reine Sein, Liebe ist Mein. –

LG Hans (der sich immer über paroli freut)

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