Scheibchenweise Leichenteilchen
liegen vor mir, auf dem Tisch
und ich lob‘ das Henkersbeilchen:
„Danke dir für Fleisch und Fisch!“

Brot und Früchte sind daneben.
Was ich als Nahrung froh verwende:
Mittel, um zu überleben,
damit ich, kläglich, nicht verende!

Ist das wirklich noch human?
Darf ich nehmen, was ich finde?
Sehen wir uns die Wahrheit an!
Benennen wir die Hintergründe!

Arbeit, hausen, Straßenbauen,
alles tötet, Leben spricht:
„Fortgepflanzt durch Männer, Frauen,
strebt der Täter an das Licht!“

Wir vernichten Millionen
und vertreiben, wo wir sind –
weil wir leider nichts verschonen
sind wir eben grausam, blind!

Allein schon hier zu sein verdrängt,
ist ein Urteil über Wesen,
durch das Schicksal selbst verhängt –
jeder wär‘ gern da gewesen!

Denken wir! Man glaubt es kaum
und es lässt sich leicht vergessen:
wir foltern, morden, greifen Raum,
ganz egal was wir auch essen!

Geh’n wir in uns! Das Begreifen
führe uns bei jedem Fraß!
Ob wir hegen oder schleifen –
ausschlaggebend ist das Maß!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das Maß"

Re: Das Maß

Autor: noé   Datum: 04.05.2014 22:27 Uhr

Kommentar: Dieser Text würde meine vegetarische Tochter und ihren ebensolchen Mann sicher sehr freuen.
Mich auch, wenn ich auch hin und wieder fleischliches verzehre.
Aber Dir geht es ja nicht allein darum, allein schon das Dasein verdrängt ja, wie Du schreibst, Craz Bro.
Big Sis

Re: Das Maß

Autor: Alf Glocker   Datum: 05.05.2014 7:05 Uhr

Kommentar: Ja, so ist es!

CraBro

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