Ich gehe zur Schule, wohne nicht mehr bei meinen Eltern und bekomme quasi Geld für’s “nichts-tun”. Es reicht zum Überleben, aber viel mehr ist es nicht, was für mich auch aktuell okay ist. Und ja, trotzdem kritisiere ich die aktuelle Inflation. Einen Kommentar, den ich dann oft bekomme ist: “Geh doch arbeiten!” Ja, wenn ich mit der Schule fertig bin, dann ist das tatsächlich auch mein Ziel. Ich möchte tatsächlich nicht Harz-IV-Empfängerin auf lange Zeit werden, auch wenn ich neben der Schule keinen Job habe. Ich möchte nur einfach mal den Kapitalismus kritisieren. Dabei geht es mir nicht mal wirklich um meine “Stellung”, sondern vielmehr um die Frage, was eigentlich glücklich macht und warum es für viele Menschen offensichtlich undenkbar scheint, dass es nicht zwangsläufig Geld ist. Das Paradoxe ist leider, dass die Menschen, die nach Reichtum streben, tatsächlich glücklicher sind, als welche, die das nicht tun. Hier liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt: Geld ist so ziemlich das einzige, wonach du wirklich streben kannst. Wenn du das tust, hast du ein Ziel und einen Sinn im Leben und alles ist gut.
Ja, man braucht Geld, um zu überleben, das ist klar und ich will tatsächlich auch nicht sagen, dass ich radikaler Antikapitalist bin. Für mich ist Geld etwas, was notwendig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Handy ist ein Handy, egal ob da ein angebissener Apfel drauf abgebildet ist oder nicht. Ein Haus ist ein Zuhause und keine Wertanlage. Arbeiten soll mich zufrieden machen und nicht zwangsläufig reich. Und ich bin ehrlich. Ich verstehe nicht, wieso diese Meinung so exotisch oder naiv sein soll. Ich denke sogar, dass die Welt ein wesentlich besserer und friedlicherer Ort wäre, wenn alle so denken würden. Okay, das mag meinetwegen naiv sein, weil niemals alle so denken werden. Aber warum? Wenn man Multimillionär ist und sich so ziemlich alles leisten kann, was will man denn dann noch haben? Wozu braucht man das Geld, wenn man es eh nicht ausgibt? Ja okay, als Absicherung, macht schon Sinn, aber bräuchte man nicht auch weniger Geld, wenn die Menschen weniger Geld hätten, bzw. ausgeben würden?
Mal angenommen, es würde keine Statussymbole mehr geben, wie würde die Welt dann aussehen? Tatsächlich bin ich schon Verfechter des Leistungsprinzips und gönne denen, die wirklich hart und viel und auch verantwortungsvoll arbeiten/gearbeitet haben, ihr Geld. Ich frage mich nur, wieso das so eine große Rolle spielt, wer wieviel hat. Ist das nicht vollkommen egal?
Besinnungslos produzieren wir drauf los,
als gäb's die Ersatzwelt in der Konserve,
ist fünf nach zwölf, das Gejammere groß,
dieser Satz lockt uns aus der Reserve:
Als Gäste wir die Erde [ ... ]
Schwerer schlägt mein kleines Herz, schließ ich die Kellertüre auf.
Längst schon stritten meine Geister, hier endlich zu sortieren.
Kaffee schlürfend nehme ich ein Tropfgeräusch in [ ... ]
Es liegen weiße Nebelschwaden
im Dämmerlicht über dem Feld.
Wie Finger einer Geisterhand
winken sie mich einzuladen,
in ihre stumme Geisterwelt,
in ihr Reich am Wegesrand.
Mein Garten wird von mir geliebt –
er ist der Zufluchtsort der Blicke!
Und bin ich einmal ganz betrübt,
dann bin ich wunderbar geübt,
ich heg' und pflege Pflanz und Tier,
bis ich im [ ... ]
Beim Dämmerlicht im Mondenschein,
am Himmel Sternenlichter glänzen,
entfesselt von Kümmernis und Sorgen,
leichtfüßig über weiches Moos ich lief,
nächtlich süßer Klang in meinen [ ... ]
Abendsonne wärmt mich,
es singen Amseln ihre Lieder;
am Haselstrauch hängen noch die Tropfen
vom letzten Frühlingsregen,
die Abendsonne durchdringt sie,
lässt sie wie Diamanten [ ... ]