Der nächste Morgen war glücklicherweise ein Sonntag.
Nach dem !Aufwachen!-Küsschen von beiden Miezen und dem Erwachen der Miezenliebhaber und -versorger, Frühstück für Menschen und Tiere, wurde der Wurm weiter gesucht.
Unter den Schränken. Hinter den Schränken. Unter und hinter dem Sofa.
Unter den Tischen. In der ganzen Wohnung.
Die Geduld wurde bei uns Suchenden nach und nach auf die Probe gestellt. Frau Katze lag gemütlich interessiert schauend auf ihrem Anstellhocker. Herr Kater saß oben, auf der obersten Katzenkratzregalbaum-Ebene. Sah uns auch zu. Passte genau auf.
Als ich fluchend suchend wieder in der Wohnstube herum kroch, um die Eventualität zu prüfen, dass der Wurm beim Kratzbaumturm-Neubau mit verbaut wurde, fiel etwas Grünes neben mich.
Es kam definitiv von oben und es war - DER WURM!
Von der obersten Etage guckte Kater herunter und legte den Kopf schief...
Ich teilte "allen" mit, dass der Wurm grad neben mich gefallen war. Die Frage, wo er bis eben gewesen war, beantwortete uns keiner. Katze nicht, Kater nicht und der Wurm schon gar nicht. Wir nehmen an, dass der Wurm in der "Mulle" (Art Hängematte) verbuddelt war... Nun gut, wir waren froh und beschlossen, den Rest-Sonntag zu genießen.
Ich nahm den Wurm auf und warf ihn nach oben zum dort liegend-sitzenden Kater.
Kater bewegte ein Vorderbein, krallte den Wurm in dessen Hochflug auf, ganz lässig.
So richtig "mit links", mit einem Schlenker aus dem "Handgelenk".
Was war ich stolz auf meine Wurftechnik und auf seine Fangtechnik.
Kater schnüffelte noch ein paar mal am Wurm, wahrscheinlich wollte er prüfen, ob es SEIN Wurm war.
Dann schüttelte er den Wurm aus den Krallen und der Wurm fiel wieder runter. Klar.
Frau Katze kam ganz gemütlich dazu geschritten, mit ihrer unnachahmlich-damenhaften "Schreit-Weise".
Sie beschnüffelte den Wurm und schien daran interessiert, wo dessen Flügel waren.
Da sie keine fand - ich wäre erschüttert gewesen, WENN welche dran gewesen wären - ging sie ganz gemütlich zu ihrem Liegeplatz zurück, blieb aber in Wartehaltung.
Ich nahm den Wurm auf und warf ihn in die zweite Baumregaletage.
Kater wechselte innerhalb von zwei Sekunden die Etagen-Position und schubste den Wurm wieder mit der linken Pfote ganz lässig runter.
Es schwante mir, dass dies eine neue Spiel-Variation werden sollte.
Er kletterte flink wieder in die oberste Etage und setzte sich in Fangposition.
Mein Wurm-Wurf war etwas ungenauer und wäre hinter ihm auf der Plattform gelandet.
Wenn Kater keine Fangarme hätte.
Während der Wurm noch flog, wurde er von Kater aufgefangen. Beschnuppert, für gut befunden, wieder runter geschubst. Frauchen fing auf, deutete den Wurf an, warf, Kater fing....
Mein Männe war sprachlos. Ich aber auch. Katze sah von ihrem Liegeplatz aus zu und schnurrte.
Sie schnurrte??? Ja, tatsächlich.
Wahrscheinlich aus Zufriedenheit über die neue Ablenkung, da der Kater, solange er spielte, sie ja in Ruhe ließ.
So hatten Kater und Frauchen wieder genug Bewegung und ein neues Spiel...
Auf deinem Herzen
liegt ein Trauerflor,
Du wolltest mehr,
doch hast alles verloren.
Suchtest nach Orten
der Liebe und Ruhe,
lauschtest dem Atem
des Windes.
Doch dunkle Lieder [ ... ]
Es brennt das Feld, es brennt der Wald
doch nicht lange, denn schon bald
erlischt auch mal die letzte Glut
denn der Regen und die Flut
wird das Problem schon [ ... ]
Was in der DDR nur mit Stasikraft,
schafft eine Ki mit seiner „Geisteskraft“,
Es kontrolliert heut schon das ganze Netz,
findet jeden der beleidigt oder hetzt.
Ein Fels in der Brandung, eine Zuflucht im Sturm
Ein Halt beim Schwanken, in Ängsten ein Turm
Ein Leitbild in allem Wachsen und Tun
Da kann ich verweilen, staunen und ruh'n