''Pardonnez-nous nos offenses'', betet der Bürger

„Pardonnez-nous nos offenses“, betet der Bürger, weil er spürt, dass längst nichts alles, was er tat und dachte, seinsvollendet war. Ich aber Bin und weise damit auf den makellosen Ursprung aller Dinge hin, die sind und die sich seit Äonen durch das Sein getragen haben. „Mea culpa“ ist der Ausdruck für das Werdende, das noch zu wenig von sich selber weiss, um sich in klarer Diktion für die in es gelegte wahre Grösse auszusprechen. Letztlich aber wird, was werden soll, in Mir vollendet, wie es immer war, und sieht sich dann als seinsgerecht, plausibel, wunderbar erklärlich, rein und selig an.
Eben weil du Bist, was Ich Mir Bin, besteht kein Anlass, sich zu sorgen, denn der Weg, den du begehst, führt stets vor und zurück zum Ursprung und zugleich zu höherer Vollendung, die die Götter für dich ausersehen haben.
Ist das nicht ein sagenhafter Trost in deinen Händeln mit dir selbst, perlen dir damit nicht Sehnsuchtstränen über beide Wangen, nach dem Glück des seinsbegnadeten Vollendens, das dir künftig offensteht? Du Bist und wirst es wieder von dir sagen können, du leitest dich zu Mir, indem Ich dich zur strahlenden Erkenntnis deiner selbst begleite. Ist das nicht bezaubernd schön und brüderlich und schwesterlich, gesittet, seligmachend, schlicht und morgenschön?


© Ludwig Weibel


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