Geschichten aus der Zechensiedlung

Bergmann in Not

Früher war es so da hatten wir Bergmannsfamilien viele Kinder
Ich bin da keine Ausnahme und bin mit sechs Küken gesegnet
doch als Vattern erlebt man bei den Geburten einiges

Natürlich ist man als Mann bei jeder Geburt aufgeregt doch zwei sollten was besonderes werden
Bei meinem vierten Kind ich muste morgens zur Arbeit sprang das geliebte Auto nicht an Batterie kaputt ,also mit der Bahn zur Arbeit .Abends als ich wiederkam sagte mein Frauchen Vattern es geht los .Panik Krankenwagen rufen Taxi !
Nein dieses mal wolte ich Frau mit Kind selber ins Krankenhaus fahren .
Meine Bande angespannt und alle Mann das Auto anschieben .Klappte auch ganz gut der Wagen lief .Unterwegs kurz vor dem Hospital war eine Demo so das wir warten musten .Plötzlich ein Knall eine Dampfwolke .
Der kühler war geplatzt und der ganze Rotz entlud sich mit einer Dampfwolke .
Alle am schauen weil man dachte es wäre ne Bombe hoch gegangen und kam angerannt . Als man sah wer hinten im Auto mit dicken Bauch und kurz vor der Niederkunft stand machte man uns den Weg frei und so konnten wir mit letzter Kraft das krankenhaus erreichen und alles ging gut .

Nach dem vierten Kind wollten wir noch ein letztes dann war Schluss mit Kindern doch auch hier sollte alles anders kommen.

Zwillinge
Als es so weit war es war spät abends ich beim Fernsehen eingeschlafen und hörte im Halbschlaf Vattern komm schnell und ein lauter Schrei ertönte .So schnell wie ich wach war von einem Moment aus dem Schlaf voll in Aktion und sah die Bescherung
Das erste lag schon in den Armen von Muttern auf der Toilette.
Frau und Kind geschnapt ich weis nicht wie man entwickelt ungeheure Kräfte und aufs Sofa gelegt .Wie nun die Nabelschnur durchtrennen In der einen Hand den Telefonhörer in der anderen ein Stück Bindfaden und so die Nabelschnur durchtrennt . Doch am Telefon wollte man uns nicht glauben und die hielten es fürt ein Scherz .Nach dem dritten Anruf klappte es und man versprach Hilfe zu schicken .Doch da war schon der Kopf des zweiten Kindes zu sehen also Kopf behutsam raus und vorsichtig die zweite Nabelschnur durchtrennt .Nach endlos gefühlten zwei Stunden kam endlich der Notarzt schaute . und meinte alles in Ordnung Glückwunsch und wollte wieder abziehen doch ich bestand drauf das Frau und Kinder ins Krankenhaus kamen .
Ich natürlich mitgefahren und sie abgeliefert .Tief in der Nacht es war drei Uhr morgens dann nach Hause .Kaum Geld in der Tasche Keine Bahn fuhr und ich muste auch ein wenig Runterkommen so lief ich dann den Weg nach Hause .Hemd voller Blut ,wer weis was die lieben Ordnungshüter gedacht hätten hätten die mich angehalten .
Naja ich dachte es wäre das gröbste überstanden doch jetzt meldete sichdie Bürokratie zu Wort .Haben sie eine Geburtsurkunde , die ich natürlich nicht hatte den ich als Laie durfte ja keine Ausstellen sondern nur der Behandelnde Arzt oder Hebamme .Doch mit Rücksprache des Krankenhauses und das ich versicherte das ich die Kinder entbunden hatte ging noch alles gut .
Wochen später die nächste Überraschung .Kam doch tatsächlich eine Dicke Rechnung der Krankenkasse da die Notarztwagen angeblich nicht benötigt wurden und ich es alles zahlen sollte .Auch hier ging nach Rücksprache alles gut .Die gute Bürokratie .
Heute sind die Kinder schon fast erwachsen und sind kerngesund geblieben .
Ein Bergmann muss sich halt in allen zu helfen wissen

So war das damals in der Zechensiedlung

(C) Friedel Bolus


© Friedel Bolus


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