Geschichten aus der Zechensiedlung

Leben wie auf dem Bauernhof

In früheren Zeiten des Bergbaus es war die Nachkriegszeit und der Kohleabbau erlebte eine neue Zeit .Viel Kohle wurde für die Stahlproduktion gebraucht und so erlebte der Bergbau einen neuen Boom . Von überall her kamen die Menschen und auch die Kriegsgefangenen kamen langsam in die Heimat zurück . Viel Geld gab es noch nicht zu verdienen doch die Arbeit hart .Maschinen die den Abbau erleichtern kamen erst nach und Nach und der Kohleabbau war noch richtige harte Knochenarbeit .

Die Bergleute lebten in Zechenhäusern nahe des Pütts wo man beschäftigt war . Harte Arbeit brauchte natürlich kräftige Ernährung so das hinter dem Haus ein Garten vorhanden war um so eine Selbstversorgung mit Gemüse zu ermöglichen . Viele hatten Hühner Hasen die bei bedarf geschlachtet wurden was uns Kinder natürlich immer so leid tat den man hatte die Tiere lieb gewonnen .

So bauten wir Salat Radieschen Kartoffeln und Kohl an für den täglichen Bedarf .Für die Wintermonate leckeren Grühnkohl und Muttern verstand mit Speck daraus herrliche Gerichte zu bereiten . Unsere Hühner legten jeden Tag ein Ei so das auch hier der Bedarf gedeckt war . In der Ferne zog zwar der Rauch der Kokerei rüber doch uns schadete es nicht so waren Radieschen direkt aus dem Land abgewischt und frisch gegessen ein Hochgenuss . Viele hatten auch Tauben die Rennpferde des kleinen Mannes die ab und zu auch mal in der Suppe landeten .

Wie gerne erinnere ich mich an die Frisch zubereiteten Gerichte die es gab ein deftiges leckeres Essen .Graupensuppe ,Linsensuppe , Grünkohl mit Speck . oder ab und zu auch mal ein Suppenhuhn mit Reis frisch geschlachtet und zubereitet . Die arme Henne Berta . Samstags gab es meist Suppe mit frischer Fleischwurst oder Freitags auch mal frisch gefangene Rotaugen aus dem Rhein Herne Kanal als Fischfrikadelle .
Es waren einfache Gerichte aber lecker .frische Kartoffeln aus dem Garten auf dem Grill als Backkartoffel . Im Sommer wenn Beeren ernte war setzte der Bergmann traditionell einen Aufgesetzten auf Schnaps mit selbst gepflückten Pflaumen oder Brombeeren den eine Zeit lang stehen lassen und in der Weihnachtszeit genießen . Beim umgraben des Gartens fand man auch einige Schätze so fand ich einmal eine Belgische Münze aus dem achtzehnten Jahrhundert wer diese wohl verloren hatte .

Wie oft bauten wir Kinder im Dreck des Gartens Straßen für unsere kleinen Autos oder spielten dort Murmeln . Ja das Leben war einfach ohne Computer aber wir hatten unseren Spaß

(C) Friedel Bolus


© Friedel Bolus


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Kommentare zu "Geschichten aus der Zechensiedlung Leben wie auf dem Bauernhof"

Re: Geschichten aus der Zechensiedlung Leben wie auf dem Bauernhof

Autor: agnes29   Datum: 22.11.2013 11:05 Uhr

Kommentar: Lieber Friedel so schön geschrieben es könnte meine Geschichte sein habe es auch so erlebt in meiner
Jugend.Ja wir haben klein gelebt und waren so zufrieden.Danke dir für diesen schönen Text.Grüße von Agnes

Re: Geschichten aus der Zechensiedlung Leben wie auf dem Bauernhof

Autor: Friedelchen   Datum: 22.11.2013 17:57 Uhr

Kommentar: Schön das der Text gefällt da lohnt es sich doch weitere Geschichten zu schreiben um Erinnerungen wach zu rufen danke für den lieben Kommentar

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