Widerstand der Hoffnung

Wie glücklich war ich, als die Sonne aufging und die Dunkelheit meiner Seele erhellte. Jetzt erinnere ich mich mit Schmerz an die Geburt dieser Freude und an das Lächeln, das sie auf meinen Gesichtszügen hervorrief, das mir immer fest in Erinnerung geblieben ist. Denn diese Sonne, die selbst die dunkelsten Winkel meiner Seele und meines Geistes erleuchtete, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem grausamen und grausamen Meister. Obwohl es dunkel war, wurden alle Triebe der Hoffnung, die in der Erde wuchsen, unter dem gnadenlosen Licht dieser Sonne verbrannt und in Staub verwandelt. Das fruchtbare Land meines Geistes wurde zunächst unfruchtbar und verwandelte sich schließlich in eine riesige Wüste, die sich nach einem Tropfen Wasser sehnte. Enttäuschungen zerfielen und zerbröckelten und umgaben meinen Geist mit Sandkörnern. Ich wollte alle Sandkörner mit dem Feuer meines Herzens schmelzen und eine gläserne Traumvilla bauen, aber ich hielt an dem fest, was ich sagte, und schaffte es nicht. Als müder Besitzer eines Lebens, das sich nach Bäumen und Blumen sehnte, wartete ich jahrhundertelang darauf, dass die Sonne unterging. Das Warten dauerte so lange, dass ich vergaß, worauf ich wartete.

Meine reinweiße Haut wurde unter dieser grausamen Sonne immer dunkler und ich konnte jahrelang weder Schatten noch einen Schluck Wasser finden. Ich bot allen Gästen, die in meine Wüste kamen, meine Tränen als Wasser an. Jeder Gast litt unter dem Salz im Wasser und verließ meine Wüste, ohne sich auch nur umzusehen. Dann begrub ich meine ganze Gastfreundschaft auf dem grausamsten Hügel der Wüste und akzeptierte meine treue Einsamkeit. Jetzt kann ich nicht sagen, ob das Einsamkeit war oder einfach nur Einsamkeit. Denn es gibt einige Menschen, die allein sind, aber sie sind nicht allein. Manche Menschen leben alleine in einer sehr überfüllten Gruppe. Ich schätze, ich war allein und allein in der schrecklichen Wüste der Realität.

Einer der Autoren sagt; „Einsamkeit belohnt diejenigen, die sie ertragen, mit großem Lohn.“ Mit der Zeit wurde meine Belohnung zu meinem größten Fluch. So sehr, dass ich anfing zu sehen, was die Leute nicht sehen wollten, und darüber nachzudenken, was sie nicht denken wollten.

Ich benutzte die Gedichte meiner Lieblingsdichter als Salbe und die Geschichten meiner Lieblingsschriftsteller als Verband für Verbrennungen dritten Grades auf meinem sonnenverbrannten Fleisch. Bei Verbrennungen dritten Grades bleiben weder Gewebe noch Nerven zurück und die einzige Zelle im Körper, die sich nicht selbst erneuern kann, ist die Nervenzelle. Aus diesem Grund wurde ich von all meinen Nervenzellen und meiner Wut darüber gereinigt, dass ich nicht in den Himmel passen konnte. Natürlich: „Mit jeder Schwierigkeit gibt es Leichtigkeit, und mit jeder Leichtigkeit gibt es Schwierigkeit.“ Denn dies sind göttliche Regeln und sie sind universeller als menschliche Regeln. Was passiert ist, war schwierig, aber sie haben uns auch nach und nach mit neuen Talenten beschenkt.

Egal wie grausam die Sonne war und wie hart die Wüste war, ich habe das Leben nicht aufgegeben und ich hatte nicht vor, aufzugeben. Alle Fehler, die ich gemacht habe, dienten dem Überleben. Aus diesem Grund war es nicht überraschend, dass ich mit all meinen Fehlern im Reinen war. Wer wartet, weiß, dass die Hoffnung derer, die warten, wie Stacheldraht ist: Je länger sie warten, desto fester wird sie; Je länger es wartet, desto mehr blutet es, selbst die verkrusteten Wunden, und es lässt nicht zu, dass sich aus einer Wunde, die es zufügt, ein Schorf bildet. Natürlich war dies nicht das erste Mal, dass ich voller Blut war. Dennoch konnte ich mich selbst, meine Gefühle und, noch beängstigender, meine Worte die meiste Zeit nicht wiedererkennen. Gehörten diese starren Ideen mir, gehörten diese stirnrunzelnden Augenbrauen mir und gehörte diese undurchdringliche Mauer mir?

Diese Mauer, die ich jetzt Stein für Stein abgerissen habe, und die Menschen, die unter dieser Mauer gefangen sind. Warst du wirklich die ganze Zeit dort? Wie konntest du in dieser Wüste bleiben, ohne ein Geräusch zu machen, während die Sehnsucht nach Menschen und Freunden jahrhundertelang schrie?

Satz für Satz, Silbe für Silbe, Reim für Reim sammle ich Regen in meiner Wüste, damit meine Samen der Hoffnung sprießen und wachsen. Ich habe nicht aufgegeben, ich habe in jeder Ecke meiner Wüste Samen aus meinem Blut und Fleisch gepflanzt und sie alle warten auf Regen. Ich weiß jedoch, dass mein Weltuntergang nicht kommen wird, bis diese Wüste blüht, und indem ich diese Wüste zum Blühen bringe, führe ich meinen eigenen Weltuntergang herbei.

Gerade heute habe ich jemanden begraben, der dem Untergang geweiht war. Wir verabschieden uns mit einer großen Gruppe von Menschen aus der literarischen Welt. Er war jemand, den ich nicht kannte und der keinen Platz mehr auf dieser Welt hatte. Vielleicht war das der Hauptgrund, warum ich diesen Artikel geschrieben habe. Diese Sonne, diese Wüste, dieser Schmerz und dieses Gefühl werden eines Tages mit einer Handvoll Erde bedeckt sein. Was wird dann von mir bleiben, meinen Gedanken, meinen Worten, meinen Träumen, meinen Enttäuschungen, meiner grausamen Sonne, meiner endlosen Wüste, meinem unkenntlich gemachten, verletzten und blutenden Geist? Obwohl ich das Gefühl habe, als Antwort „das zu sagen, was ich geschrieben habe“, kann ich das leider nicht mehr sagen, nachdem ich Viktor Hugos „Der letzte Tag im Todestrakt“ gelesen habe.

Hier sind die Gründe: Selbst wenn ein Mensch zu einer grausamen Wüste verdammt ist, die von einer grausamen Sonne verbrannt wird und endloses Warten hat, sollte er sich immer für das Leben entscheiden. Das Leben wurde den Menschen bereits anvertraut. Welchen Sinn hat es, dieses Vertrauen frühzeitig aufzugeben? Eines Tages wird diese Wüste grün werden, die Sonne wird sich erbarmen, aufhören zu brennen und ihre grünen und violetten Samen zum Leben erwecken. Solange Sie bis dahin Ihre Wüste und ihre Samen schützen und so viel Widerstand leisten, wie Sie können.

© Mesut ÇİFTCİ

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Wolfgang Sonntag
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Golik

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