Seit langem schon kursieren in der Fachwelt Gerüchte, über das Wann, das Wie, das Warum und das Überhaupt. Oder auch: Wie schaffe ich es mich als Schrittsteller zu gebär(d)en? Die Antwort auf alle Gerüchte, Gerüche (im Sinne von anrüchig) und Geschmäcker ist nicht einfach, denn jede Argumentation kann auf schlüssige Logikfolgen verweisen, von denen jede ihre ganz eigene Berechtigung hat.
Zuallererst einmal: die Schriftstellerei kann man lernen! Nach einem ausführlichen Philosophie-Studium könnte man Philosoph werden – im Sinne von „Ich-wiederhole-was-man-schon-weiß-und-interpretiere-es-aber-neu“! Dann schreibt man es auf und hat, wie durch ein Wunder, Erfolg. Einen Erfolg, der eben dadurch gewährleistet wird, daß man alles schon weiß was man von sich gegeben hat. Ein gelernter Philosoph muss sich keine Anerkennung erstreiten…
Es geht aber auch anders – man besucht Grammatik-Kurse, büffelt die Zeichensetzung und setzt damit das Zeichen, daß, wer die Zeichensetzung nicht beherrscht auch kein Erzähler sein kann. Ganz nach dem Motto: Mit Kommata und Interpunktion kann ich es schon…mir müsste dann nur noch was Originelles einfallen. Aber dafür gibt es bestimmt auch einschlägige Kurse.
In Betrachtung der Betrachtung betrachtend Betrachtbares zu verdichten ist zunächst unzulässig, da erst einmal ein Betrachtungsdiplom vorliegen sollte, damit man sich als anerkannter Betrachter ausweisen kann...sonst könnte man leicht als Laie betrachtet werden. Dies darf und muss man sogar. Das ist, logisch betrachtet, nicht ganz unrichtig, verhindert allerdings die freie Betrachtung des zu Betrachtenden manchmal, in Anbetracht der, für eine Betrachtung notwendigen Voraussetzungen.
Genug Material für einen Essay also! Auf diesem Gebiet ist es ganz besonders schwierig sich Geltung zu verschaffen… Es könnten selbst erdachte Aussagen drinstecken, die nicht geschickt genug verborgen wurden. Das wäre dann unverzeihlich, aber zum Glück gibt es ja auch hier nützliche imaginäre Hinweisschilder von „oben“ – was erwartbare Reaktionen von vorneherein ausschließt und somit die Aussicht auf Erfolg für unqualifizierte Teilnehmer am nicht vorhandenen Kulturbetrieb verhindert.
Das Motto muss also heißen: „Krempeln wir uns die Ärmel hoch und beginnen wir etwas zu leisten, dann klappt das schon“, – in der Kunst ist alles möglich! Denken wir sinnigerweise an Vincent van Gogh, oder auch Kaspar David Friedrich! Auch sie haben es geschafft berühmt zu werden…wie übrigens auch Jean-Jacques Rousseau, im Bereich Philosophie und Schriftstellerei. Alle 3 sind zwar arm gestorben, aber danach wurden sie Stars!
Das mag uns Trost und Ansporn sein! Mit ein bisschen Einfühlungsvermögen lässt sich doch einwandfrei erspüren, welcher Weg zu gehen ist, damit man auf ihm etwas Schönes erleben kann. Passen wir uns an, denken wir MIT, und wir werden sehen, daß sogar der Nobelpreis für Literatur nicht außerhalb der Reichweite fleißiger Menschen liegt, die bereit sind, nicht nur kongeniale Ideen, sondern auch ihr lästiges Seelenheil für die Allgemeinheit zu opfern.
Re: Die Schriftstellerei und ihre vorgeburtlichen Auswirkungen
Autor: Datum: 02.08.2021 10:56 Uhr
Kommentar:Etwas Talent und der Kuss der Muse gehören schon zur Schreiberei. Jeder Vergleich mit anderen ist sinnlos, da man ja originell sein will und kein Abklatsch!
Lg Herbert
Re: Die Schriftstellerei und ihre vorgeburtlichen Auswirkungen
Kommentar:Unterstreiche die Meinung von Herbert. Nur, wer nicht viel liest, sich nicht schlau darüber macht wie's geht, wie man eine Geschichte spannend schreibt, der wird eben was anderes werden - auch gut! Man muß auch das nötig Gefühl mitbringen, gleichfalls auch die Idee, denn es wurde schon viel über alles mögliche geschrieben. Nur gibt es tatsächlich auch immer wieder Neues, auch, weil so viel passiert. Kaum vorzustellen, da der Mensch schon so lange er lebt Geschichten erzählt oder erfindet. Aber die Welt dreht sich weiter, so auch werden neue Geschichten entstehen oder erfunden, weil der Klotz, den wir auf den Schultern tragen, eine unerschöpfliche Quelle ist!
lg Michael
Re: Die Schriftstellerei und ihre vorgeburtlichen Auswirkungen
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]