Der Zwischenmensch


Es gibt Über- und Untermenschen und zwischen beiden existiert eine graue Masse. Das sind die Zwischenmenschen! Alle 3 Arten von Menschen kann man sehr leicht erkennen. Die Übermenschen kommen praktisch nicht vor. Sie sind aber auch nicht ausgestorben – sie existieren einfach nicht! Die Untermenschen sind immer in der Überzahl, da sie sich, genau genommen, gar nicht erst verlieben, sondern sich gleich fortpflanzen! Nur Zwischenmenschen haben „Beziehungen“, die sogenannten „Zwischenmenschlichen Beziehungen“, aber das nützt ihnen nichts, da sich die Untermenschen generell für Übermenschen halten und von daher die Zwischenmenschen am liebsten von Erde runtervögeln würden – was sie ja auch tun!

Zwischen allen Menschen, den scheinbaren Über- den tatsächlichen Unter- und den immer noch gelegentlich vorkommenden Zwischenmenschen, gibt es keinen fairen Austausch. Die Zwischenmenschen – das sind die mit den Beziehungen – erkennen die Untermenschen nicht, weil sie denken, daß sie, mit ihnen zusammen, eine einzige graue Masse bilden. Und die Untermenschen halten diejenigen, die sich zur Grauen Masse zählen für unwürdig Menschen genannt zu werden, was wiederum von den tatsächlichen Übermenschen (den Milliardären) begrüßt wird, da sie sich nur so weiterhin für „über“ halten können, was sie, durch den Vergleich der Lebensweisen ja auch sind. Auch Übermenschen verlieben sich eher nicht.

Übermenschen konsumieren andere Menschen! Ihr Verbrauch an Gespielinnen und Gespielen, an Ehepartnern und Partnerinnen ist enorm. Dadurch verlieren sie jedes vernünftige Maß aus den Augen, aus dem Sinn! Sie erheben sich, nur durch den Vergleich der vorhandenen Güter (wozu dann ja auch Menschen zählen) über alle anderen Menschenarten, wobei sie Intelligenz mit Geschäftssinn oder ganz einfach mit dem geschenkten Erbe gleichsetzen. Ein Übermensch ist man entweder, wenn man reich geboren wurde, oder wenn man in der Lage war, durch die Kenntnis der Zahlen und deren unsinnigem, leichtfertigen Umgang, ein Vermögen (kein geistiges) zu erringen. Dieser Umstand ist allein Rechnung tragend, was die Bedeutung eines Menschen auf der Welt angeht, denn Politik ist eine reine Bestechungssache.

So kommt es, daß die Zwischenmenschen zwischen allen Stühlen sitzen und nirgends einen echten Halt für ihre Behauptung vorfinden, daß man Beziehungen haben müsse. Wird ihnen doch von allen Seiten vorgelebt WIE man da zu sein habe, um andere in die Hölle des Alltags zu stoßen. Man muss entweder ungeheuer blöd sein und Dinge glauben, vor denen sich sogar Tiere ekeln würden, oder rücksichtslos eingebildet genug, um an das reale Vorhandensein von Übermenschen zu glauben. Gründe und Ansprüche ein Übermensch sein zu wollen gibt es genug: Prediger, Amtspersonen, Vollstrecker! Irgendwer entscheidet immer über die graue Masse aus Unter- und Zwischenmenschen! Das ist eigentlich und sogar uneigentlich sehr komisch, kaum zu begreifen und dazu noch derart verrückt, daß man staunen sollte.

Abschließend könnte ein Mensch – der allerdings zu keiner der hier genannten Sorten gezählt werden kann – sagen, daß es vermutlich, nein, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, zumindest was den Planeten Erde angeht, gar keine Menschen gibt! Denn selbst ein Untermensch könnte, vom zugegeben kleinen Schädelinhalt abgesehen, noch klüger sein als eine Ratte. Ein Zwischenmensch könnte aus seinen Beziehungen zumindest so viel zu lernen imstande sein, daß er schnell begreift wie sich Menschen verhalten, die unter seiner Würde sind und ein „Übermensch“ schließlich, das ist die real nicht existierende Art, sollte in seinem dinglichen Vermögen nicht sein geistiges Unvermögen, sondern die Verantwortung für andere erblicken, anstatt eine sprudelnde Sklavenquelle für seinen Spaß!


© Alf Glocker


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